Atomkonflikt Japan weitet Sanktionen gegen Nordkorea aus

Nordkorea hat neue Spannungen mit Japan ausgelöst: Das kommunistische Land testete einen neuen Typ einer Interkontinentalrakete. Doch nicht nur der Raketentest sorgt für die Sanktionen.

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Nordkorea hat eine neuartige Interkontinentalrakete getestet. Quelle: dpa

Tokio Japan weitet im Konflikt um Nordkoreas Raketen- und Atomprogramm seine Sanktionen gegen das kommunistische Nachbarland aus. Die Regierung entschied am Freitag, die Vermögen von 19 weiteren nordkoreanischen Firmen einzufrieren, wie das Außenministerium in Tokio bekanntgab. Diese seien im Finanzbereich, Öl- und Kohlehandel sowie in der Vermittlung von Arbeitskräften ins Ausland tätig. Ein japanischer Regierungssprecher erklärte, die zusätzlichen Sanktionen seien eine Reaktion unter anderem auf den kürzlichen Test eines neuen Typs einer Interkontinentalrakete durch Nordkorea. Zudem gebe es keine Fortschritte in der Frage der Entführung von Japanern durch nordkoreanische Agenten in den 70er und 80er Jahren, hieß es.

Die Entführten sollten Spionen Nordkoreas unter anderem Japanisch beibringen. Jahrelang hatte Nordkorea abgestritten, etwas mit dem Verschwinden der Japaner zu tun zu haben. Im September 2002 gab der nordkoreanische Führer Kim Jong Il dann erstmals die Entführungen zu. Die Führung in Pjöngjang gestand, 13 Menschen verschleppt zu haben. Fünf von ihnen konnten nach Japan heimkehren. Nordkorea behauptete, die acht anderen Japaner seien gestorben und es habe keine weiteren Entführten gegeben. Tokio glaubt dieser Darstellung jedoch nicht.

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