Atomverhandlungen Trump warnt Nordkoreas Machthaber Kim vor neuen Raketentests

Nordkoreas Regime droht damit, einen „neuen Weg“ im Streit über die atomare Rüstung einzuschlagen. US-Präsident Donald Trump warnt Kim Jong-Un.

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Der US-Präsident beharrt auf Nordkoreas Versprechen, die atomare Abrüstung voranzutreiben. Quelle: AP

Nordkorea erhöht in den Atomgesprächen mit den USA den Druck. Auf dem Raketenversuchsgelände Sohae sei ein „sehr wichtiger“ Test vorgenommen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA an diesem Sonntag. Der nach nordkoreanischen Angaben erfolgreiche Test erfolgte wenige Wochen vor dem Auslaufen eines Ultimatums zum Jahresende, von dem das kommunistische Land einen „neuen Weg“ im Streit über seine atomare Rüstung abhängig macht.

Bislang zeigte sich Nordkorea bereit, im Gegenzug zu Hilfen und aufgehobenen Sanktionen seine Atomrüstung abzubauen. US-Präsident Donald Trump warnte Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un, er setze alles auf Spiel, wenn er die Feindseligkeiten wiederaufnehme. Nordkorea müsse atomar abrüsten. Kim habe ihm das auch schriftlich zugesagt.

Es wurde nicht angegeben, was genau getestet wurde. Westliche Experten vermuteten, ein Raketenmotor sei ausprobiert worden. Eine Rakete sei nicht abgeschossen worden, denn diese wäre von Überwachungsstationen in Japan und Südkorea schnell entdeckt worden. Der frühere südkoreanische Marineoffizier Kim Dong-yub sagte, mit einem neuen Raketenmotor könnten Interkontinentalraketen angetrieben werden. Das werde dazu führen, dass dieser Raketentyp besser zu verstecken und zu verlegen sein werde.

Der jüngste Test reiht sich ein in eine Serie von Stellungnahmen und Maßnahmen, mit denen Nordkorea offenbar die Ernsthaftigkeit seines Ultimatums unterstreichen möchte. Am Samstag hatte Nordkoreas UN-Botschafter Kim Song erklärt, das Thema Denuklearisierung sei in den Verhandlungen mit den USA nicht mehr auf dem Tisch. Der von den USA geforderte substanzielle Dialog sei nur ein Trick, um Zeit zu gewinnen, damit das Thema in die innenpolitische US-Agenda passe. Kim spielt damit auf die Bemühungen Trumps um seine Wiederwahl Ende 2020 an.

Bei einem weltweit mit Spannung verfolgten Gipfel hatten sich Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Mitte 2018 in Singapur erstmals persönlich getroffen und danach erklärt, sie hätten einen Abbau aller strategischen Atomwaffen auf der koreanischen Halbinsel vereinbart. Schon bald aber kamen Zweifel auf, ob die Pläne auch umgesetzt werden. Ein zweiter Gipfel im Februar 2019 wurde dann vorzeitig abgebrochen. Zu einem in Aussicht gestellten dritten Gipfel ist es bislang nicht gekommen.

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