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Atomwaffen Obama will möglichst bald Atomabkommen mit Iran

Steht nach zwölf quälend langen Jahren endlich eine Einigung im Atomstreit bevor? Der Iran und seine westlichen Verhandlungspartner betonen den Willen zum Kompromiss. Aber noch sind viele Fragen offen.

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Welche EU-Staaten am meisten importieren
Ölraffinerie: Großbritannien bezieht ein Prozent seiner Ölimporte aus dem Iran, und damit 11.000 Barrel pro Tag. Quelle: Reuters
Ölfässer in Hamburg: Auch Deutschland stillt ein Prozent seines Öldurstes mit iranischen Importen. Hier entspricht das 17.000 Barrel pro Tag. Quelle: dpa
Eine Shell-Ölraffinerie in Rotterdam: Ihren Bedarf an Rohöl decken die Niederlande zu zwei Prozent mit iranischen Importen, was einer Menge von 33.000 Barrel pro Tag entspricht. Quelle: dpa
Tankstelle des Mineralölkonzerns Total Quelle: dpa-dpaweb
Benzinpumpen an einer Tankstelle in Spanien: Das Land deckt 13 Prozent seines Ölbedarfs aus Iran-Importen. In Barrel pro Tag macht das 137.000. Quelle: Reuters
Das Logo des italienischen Tankstellennetzes Agip: Ebenfalls zu rund 13 Prozent deckt Italien seinen Ölbedarf mit Importen aus dem Iran. Das bedeutet 183.000 Barrel pro Tag. Quelle: ap
Griechische Fahnen vor der Akropolis: Unter den EU-Staaten deckt Griechenland den größten Teil seines Bedarfs mit Ölimporten aus dem Iran - nämlich rund 14 Prozent. Quelle: dapd

Gegen den Widerstand Israels haben sich die USA und führende europäische Länder für eine schnelle Einigung im Atomstreit mit dem Iran ausgesprochen. „Unser Ziel ist, das in einigen Wochen - nicht einigen Monaten - zum Abschluss zu bringen“, sagte US-Präsident Barack Obama in einem Interview der „Huffington Post“. Wichtig sei aber, ob der Iran bereit sei, der Welt zu beweisen, dass er keine Atomwaffe entwickelt. Auch müsse dies verifiziert werden können.

Unterhändler des Irans und der fünf UN-Vetomächte - USA, Russland, China, Frankreich Großbritannien - sowie Deutschlands haben sich selbst das Ziel gesetzt, bis zum 31. März eine grundlegende Einigung zu erreichen. Darauf aufbauend soll der zwölfjährige Atomstreit dann bis Ende Juni mit einem Abkommen beigelegt werden. Israel warnt seit langem, ein internationales Abkommen mit dem Iran könnte die atomare Aufrüstung des Erzfeindes begünstigen.

Irans Wirtschaft in Zahlen

Zuversichtlich zeigten sich dagegen die Außenminister Frankreichs, Deutschlands, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten bei einem Sondertreffen am Samstagabend in London. Man wolle in der nächsten Woche mit dem Iran eine Lösung im Atomstreit finden. „Wir haben Übereinstimmung darüber erzielt, dass substanzielle Fortschritte erzielt worden sind“, heißt es in einer Erklärung der vier Außenminister.

Die vier westlichen Länder in der Iran-Sechsergruppe hätten sich gegenseitig versichert, sich gemeinsam zu dem Ziel zu bekennen, die rein friedliche Nutzung der iranischen Atomaktivitäten sicherzustellen. Zuletzt war Frankreich mit einer harten Linie gegen den Iran ausgeschert. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte, es sei wichtig, „dass wir jetzt mit einer gemeinsamen, geschlossenen Haltung in diese letzte, entscheidende Phase gehen“.

Der Westen will erreichen, dass der Iran nicht in den Besitz von Atomwaffen gelangt. Die Führung in Teheran hofft auf ein Ende der lähmenden Wirtschaftssanktionen. Allerdings hat der Westen eine Reihe dieser Strafmaßnahmen auch wegen Menschenrechtsverletzungen im Iran verhängt. Das Tempo für die Aufhebung von Sanktionen sowie der Umfang gehören nach iranischen Angaben zu den letzten großen Streitpunkten.

Auch der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Scharif äußerte die Hoffnung, dass es bereits in der kommenden Woche einen Durchbruch bei den Atomverhandlungen geben könnte.

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