Attacke auf Posten der Vereinten Nationen Mindestens 15 UN-Blauhelme im Kongo getötet

Im Kongo sind bei einem Angriff auf einen UN-Posten 15 Blauhelmsoldaten getötet worden. Verantwortlich dafür sind laut UN islamistische Rebellen. Generalsekretär Guterres bezeichnete die Attacke als Kriegsverbrechen.

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Die UN-Mission Monusco wurde 2010 vom UN-Sicherheitsrat eingesetzt und ist derzeit die größte Friedensmission weltweit. Quelle: dpa

Goma Im Kongo haben mutmaßlich ugandische Rebellen bei einem Angriff auf einen UN-Posten mindestens 15 UN-Blauhelmsoldaten aus Tansania getötet und 53 weitere verletzt. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprach am Freitag in New York von der schlimmsten Attacke auf die Weltorganisation in der jüngeren Geschichte. Tansanias Präsident John Magufuli zeigte sich schockiert. Im Kongo haben Angriffe auf Zivilisten, die Armee und die UN-Blauhelme zuletzt zugenommen. Guterres sprach von einem Kriegsverbrechen und forderte die Behörden im Kongo auf, die Angreifer zu fassen und zügig der Justiz zu übergeben.

Nach UN-Angaben ereignete sich der Vorfall in Nord-Kivu im Grenzgebiet zu Uganda. Verantwortlich seien vermutlich islamistische Rebellen der „Allied Democratic Forces“ (ADF). In den Gefechten kamen auch fünf kongolesische Soldaten ums Leben. Der UN zufolge wurden 72 Angreifer getötet.

Die UN-Mission Monusco wurde 2010 vom UN-Sicherheitsrat eingesetzt und ist derzeit die größte Friedensmission weltweit. Die Blauhelme sollen Zivilisten schützen, das Land stabilisieren und einen politischen Übergangsprozess im Kongo unterstützen. Im Osten des Kongos gibt es wertvolle Bodenschätze.

Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den Angriff auf die UN-Soldaten. Das US-Außenministerium erklärte es, sei schockiert über den schrecklichen Angriff. Nach der Attacke suchten UN-Soldaten weiter nach drei Blauhelmsoldaten, zu denen sie während des rund dreistündigen Feuergefechts den Kontakt verloren hatten. Das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte den Angriff in scharf: „Die Tötung von Blauhelmen ist ein Kriegsverbrechen.“

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