Auseinandersetzungen USA wollen unabhängige Untersuchung zu Gewalt in Hongkong

Die schweren Auseinandersetzungen in Hongkong dauern weiter an. Die US-Regierung hat nun zum Gewaltverzicht aufgerufen – und verlangt eine unabhängige Untersuchung der Zwischenfälle.

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Die USA zeigen sich über die zunehmende Gewalt in Hongkong besorgt. Quelle: dpa

Angesichts der schweren Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten in Hongkong hat die US-Regierung zum Gewaltverzicht aufgerufen und eine unabhängige Untersuchung der Zwischenfälle verlangt. „Gewalt ist von jeder Seite inakzeptabel“, sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Montag in Washington. Es sei an erster Stelle Aufgabe der Regierung von Hongkong, für Ruhe zu sorgen. Strafverfolgungsbemühungen allein seien keine Lösung. Die Regierung müsse auf die Sorgen in der Öffentlichkeit eingehen. Konkret rief Pompeo Regierungschefin Carrie Lam auf, eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle bei den Protesten in Gang zu setzen.

Der US-Chefdiplomat appellierte außerdem an die chinesische Führung, ihre Versprechen gegenüber den Menschen in Hongkong zu halten, die nur jene Freiheiten einforderten, die ihnen zugesagt worden seien.

In Hongkong war es erneut zu schweren Ausschreitungen gekommen. Nach heftigen Zusammenstößen auch in der Nacht zum Montag an der Polytechnischen Universität belagerte die Polizei das Gelände, auf dem noch schätzungsweise 100 bis 200 Studenten festsaßen. Bei den dramatischen Zusammenstößen am Vortag hatten radikale Aktivisten mit Katapulten auch Brandsätze auf Sicherheitskräfte geschleudert, mit Pfeil und Bogen auf Polizisten geschossen und Feuer gelegt.

Die Proteste in Hongkong dauern seit Wochen an und richten sich gegen die Regierung, das als brutal empfundene Vorgehen der Polizei sowie den wachsenden Einfluss der kommunistischen Führung in Peking. Seit der Rückgabe 1997 an China wird die frühere britische Kronkolonie nach dem Grundsatz „ein Land, zwei Systeme“ unter chinesischer Souveränität autonom regiert. Die Hongkonger genießen - anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik - viele Rechte wie Versammlungs- und Meinungsfreiheit, um die sie jetzt aber fürchten.

Mehr: Die Woche in Hongkong beginnt mit gewaltsamen Schlachten zwischen Polizei und Protestierenden. Auch im Geschäftsviertel wird wieder demonstriert.

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