Auslandsreisen Sommerurlaub 2021: Welche Regeln für Touristen im europäischen Ausland gelten

Urlaub am Makenzi-Strand im zyprischen Larnaka wird künftig komplizierter. Die Bundesregierung hat Zypern als Risikogebiet eingestuft. Quelle: dpa

Im zweiten Corona-Sommer zieht es viele Deutsche wieder in die Ferne. Ein Urlaub im europäischen Ausland ist größtenteils wieder möglich. Doch die Richtlinien unterscheiden sich von Region zu Region stark.

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Die Impfquote steigt, die Inzidenzzahlen sinken: Die Pandemie-Lage in Europa entspannt sich – zumindest für den Moment. Während in den ersten Bundesländern die großen Sommerferien starten, wächst bei den Deutschen deshalb die Reiselust – und die Sehnsucht nach etwas ferneren Reisezielen. Mehr als die Hälfte der Deutschen kann sich einer aktuellen Umfrage zufolge in diesem Sommer einen Urlaub im Ausland vorstellen. 20 Prozent der Befragten haben einen solchen sogar bereits geplant.

Wie entspannt der Auslandsaufenthalt verläuft, hängt allerdings stark vom gewählten Reiseziel ab: In einigen europäischen Ländern sind Corona-Regeln aktuell kein großes Thema mehr, in anderen nehmen die Pandemie-Sorgen bereits wieder zu. Vor allem die Delta-Variante des Virus beunruhigt Einheimische und Touristen gleichermaßen. Ein Überblick über Situation und Regeln für deutsche Touristen im europäischen Ausland.

1.     Baltische Staaten: Vorrechte für Geimpfte

Estland, Lettland und Litauen haben ihre lange strengen Corona-Regeln stark gelockert. Das öffentliche Leben hat sich weitgehend normalisiert. Außen- und Innengastronomie sind weitgehend geöffnet. Weiterhin gibt es aber Corona-Auflagen in vielen Bereichen – teils mit Vorrechten für nachweislich Geimpfte und Genese. Zugleich ist eine zunehmende Verbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante und eine Verlangsamung der Impfungen zu beobachten.

Wer von Deutschland oder aus anderen EU-Ländern einreist, muss sich registrieren. Wer bereits vollständig geimpft ist oder in den letzten sechs Monaten von Covid-19 genesen ist, muss keinen Test vorweisen und sich nicht isolieren. Nicht-Geimpfte müssen in Lettland und Litauen einen negativen Corona-Test vorweisen.

2.     Belgien: Keine Test-, dafür Formularpflicht

In dem Land mit 11,5 Millionen Einwohnern wird die Corona-Lage immer besser. Zuletzt infizierten sich binnen zwei Wochen etwa 45 Menschen je 100.000 Einwohner. Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung sind zumindest einmal geimpft. Die Gastronomie darf mit begrenzter Kapazität sowohl innen als auch außen öffnen. Auch Hotels oder Vergnügungsparks empfangen unter Auflagen Gäste. Doch allen Lockerungen zum Trotz: Noch immer warnen die belgischen Behörden ausdrücklich vor nicht-essentiellen Reisen.

Je nach aktueller Infektionslage nimmt Belgien eine Einstufung in rote, orange und grüne Regionen vor. Deutschland fällt derzeit unter den Farbcode grün. Damit besteht für Einreisende aus Deutschland keine Test- und Quarantänepflicht, sofern sie symptomfrei sind. Wer sich länger als 48 Stunden in Belgien aufhält, muss grundsätzlich ein sogenanntes „Passagier-Lokalisierungsformular“ ausfüllen. Bei Einreise kann ein Nachweis für dessen elektronische Einreichung verlangt werden.

3.     Bulgarien: Niedrige Impfquote

Das Urlaubsland am Schwarzen Meer gilt aus deutscher Sicht nicht mehr als Risikogebiet. Im EU-Vergleich ist die Impfquote in Bulgarien jedoch sehr niedrig. Nur 11 Prozent der bulgarischen Bevölkerung sind vollständig geimpft, 14 Prozent haben eine Erstimpfung hinter sich.

Geimpfte, getestete und von Covid-19 genesene Reisende aus EU-Staaten dürfen ohne Quarantäne einreisen. Geimpfte Touristen haben keine Vorrechte. Cafés und Restaurants, Einkaufs- und Fitnesszentren, Diskotheken und Casinos sind unter Auflagen geöffnet. Auch Theater, Kinos und Museen können besucht werden. In Supermärkten, Apotheken und Banken sowie in Kirchen und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt Maskenpflicht.

4.     Dänemark: Maskenpflicht nur noch in Bus und Bahn

Dänemark stuft Deutschland als grünes Land ein. Damit können auch Deutsche, die noch nicht geimpft sind, wieder in dem skandinavischen Land Urlaub machen. An der Grenze müssen Reisende jedoch einen negativen Corona-Test vorzeigen.

Rund 56 Prozent der dänischen Bevölkerung haben ihre erste Impfdosis bekommen, 32 Prozent sind vollständig geimpft. Maskenpflicht besteht nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Wer Museen, Kultureinrichtungen und Restaurants besuchen möchte, muss dafür aber meist einen sogenannten „Corona-Pass“ vorzeigen, also entweder das digitale Covid-Zertifikat der EU, einen negativen Test, einen Impfnachweis oder einen Nachweis über eine überstandene Infektion.

5.     Frankreich: Einreisen mit Schnelltest

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Menschen innerhalb einer Woche betrug in Frankreich zuletzt etwa 18. Die Hälfte der französischen Bevölkerung ist mindestens einmal geimpft. Geschäfte, Schwimmbäder, Kinos und andere Kultureinrichtungen haben unter Einhaltung von Hygienebestimmungen geöffnet. Eine nächtliche Ausgangssperre gibt es nicht mehr, im Freien gilt keine allgemeine Maskenpflicht.

Für Touristen aus Deutschland und anderen Ländern reicht zur Einreise ein aktueller Schnelltest. Auch mit einem Impfnachweis können Menschen einreisen. Wer aus Frankreich auf dem Landweg zurück nach Deutschland reist, muss keine Einreisebeschränkungen beachten. Bei Flugreisen muss ein negativer Test, ein Impf- oder Genesungsnachweis vorgezeigt werden.

6.     Griechenland: QR-Code zur Nachverfolgung

Angesichts rückläufiger Fallzahlen hat Griechenland mittlerweile die meisten Corona-Auflagen abgeschafft. Seit dieser Woche gibt es keine Maskenpflicht mehr im Freien, auch das nächtliche Ausgangsverbot wurde aufgehoben. Zudem soll es ab Mitte Juli Vorteile für Geimpfte geben.

Griechenland-Besucher müssen vor der Einreise auf einer Regierungswebseite ihre Daten angeben und erhalten einen QR-Code zur Nachverfolgung. Außerdem müssen sie bei der Einreise einen negativen Schnelltest vorlegen oder voll geimpft sein. Das gilt auch für Kinder ab zwölf Jahren. Griechenland ist kein Risikogebiet mehr. Für die Rückreise nach Deutschland per Flugzeug reichen deshalb ein negativer Test oder ein Impfnachweis.



7.     Großbritannien: Quarantäne vor Ort und zu Hause

Die hochansteckende Delta-Variante treibt die Fallzahlen im Vereinigten Königreich in die Höhe, die Inzidenz für sieben Tage lag zuletzt bei rund 157. Allerdings steigt die Zahl der Einlieferungen ins Krankenhaus und der Todesfälle deutlich weniger stark als in vorherigen Wellen – ein Erfolg der fortgeschrittenen Impfkampagne. Mehr als 62 Prozent der britischen Erwachsenen sind vollständig geimpft, knapp 85 Prozent haben eine Dosis bekommen. Die britische Regierung verlässt sich auf diese Schutzwirkung und plant für England weitreichende Lockerungen Mitte Juli. Dann könnten trotz hoher Fallzahlen auch Nachtclubs öffnen und Kontaktbeschränkungen fallen.

Für Einreisende aus Europa gibt es allerdings hohe Hürden: In den meisten Fällen ist eine fünf- bis zehntägige Quarantäne notwendig, bei Hochrisikoländern sogar auf eigene Kosten im Hotel. Vor der Einreise braucht es in jedem Fall einen negativen Test, außerdem müssen am zweiten und achten Tag nach der Einreise teure PCR-Tests gemacht werden. Ausnahmen für Geimpfte gibt es bislang nicht. Die Bundesregierung hat Großbritannien wegen der Delta-Variante erneut als Virusvariantengebiet eingestuft, sodass nach der Einreise von der Insel nach Deutschland 14 Tage Quarantänepflicht gelten.

Irland, Italien, Kroatien

8.     Irland: Lockerungen verschoben

Irland hat wegen der zunehmenden Ausbreitung der Delta-Variante geplante Lockerungen aufgeschoben. Die Innengastronomie, die ursprünglich Anfang Juli komplett öffnen sollte, wird nun zunächst nur Geimpften und Genesenen zugänglich sein. Auch in anderen Bereichen gibt es auf der Insel bereits mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte: So gelten für sie etwa lockerere Bestimmungen bei Verabredungen oder Quarantäne-Regeln.

Von nicht notwendigen Reisen nach Irland wird weiterhin abgeraten. Einreisende müssen einen negativen PCR-Test vorweisen und sich in Quarantäne begeben. Für Einreisende aus Ländern mit besonders hohen Corona-Fallzahlen oder gefährlichen Varianten gilt ebenfalls verpflichtende Isolation im Hotel.

9.     Italien: Lockere Corona-Regeln im ganzen Land

In Italien sind die Corona-Fallzahlen seit Wochen tendenziell rückläufig. Mehr als ein Drittel der Italiener ist vollständig gegen Covid-19 geimpft. Seit Montag gelten deshalb im ganzen Land lockere Corona-Regeln. Eine generelle Maskenpflicht im Freien etwa gibt es nicht mehr. Die Menschen müssen den Schutz lediglich dann tragen, wenn sie den Mindestabstand nicht einhalten können, mit Bus und Bahn fahren oder in Innenräumen sind.

Touristen müssen ihre Einreise über ein Online-Formular anmelden. Die Autonome Provinz Bozen – Südtirol verlangt zusätzlich eine zweite Online-Anmeldung. Zudem wird für die Einreise nach Italien ein digitales Covid-Zertifikat der EU benötigt, das ein negatives Testergebnis, eine Impfung oder eine Genesung von Coid-19 nachweist. Eine Nutzung der Tracing-App Immuni wird empfohlen, ist jedoch nicht verpflichtend. Wer auf dem Landweg nach Deutschland zurückreist, muss keine Beschränkungen beachten.

10.  Kroatien: Einreise nur noch mit „Grünem Pass“

Bis Donnertag konnten Bürger aus EU-Staaten mit niedrigen Ansteckungsraten, darunter Deutschland, ohne Auflagen und Einschränkungen nach Kroatien fahren. Nun verlangen die Grenzbeamten von allen Reisenden das neue, EU-weit gültige Corona-Zertifikat („Grüner Pass“) – unabhängig davon, woher sie kommen. Akzeptiert werden auch die von den einzelnen Ländern ausgestellten Bescheinigungen, die belegen, dass der Betroffene geimpft, genesen oder getestet ist.

Maskenpflicht gilt in Kroatien in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften, Krankenhäusern und überall dort, wo der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.

In Rekordzeit haben EU-Mitgliedsstaaten ein digitales Impfzertifikat eingeführt. Doch so einfach wie von Politikern versprochen wird der Sommerurlaub nicht. Vor allem an Flughäfen droht ein großes Durcheinander.
von Silke Wettach

11.  Luxemburg: Kaum Einschränkungen für deutsche Touristen

Etwa 55 Prozent der Luxemburger sind bereits einmal geimpft, 34 Prozent haben ihre Zweitimpfung hinter sich. Die Corona-Beschränkungen sind derzeit nicht allzu streng. Bis zu zehn Gäste aus zwei weiteren Haushalten dürfen privat empfangen werden. Kultur- und Sportbereich, Hotels und Gastronomie sind geöffnet. In der Außengastronomie können Gäste ohne Test Platz nehmen, im Inneren müssen Gruppen ab fünf Personen nachweisen, dass alle negativ getestet, geimpft oder genesen sind.

Bei der Reise von Deutschland nach Luxemburg auf dem Landweg gibt es derzeit keine Einschränkungen. Auch Quarantänevorschriften gibt es für deutsche Touristen nicht. Nur Flugreisende müssen einen negativen Corona-Test (PCR- oder Schnelltest) vorlegen. Impf- oder Genesenen-Nachweis gelten ebenfalls. Bei der Rückreise nach Deutschland sind keine Auflagen zu erfüllen, da Luxemburg seit Sonntag kein Risikogebiet mehr ist.

 12.  Malta: Strenger Schutzmasken-Kurs

Das kleinste Land des Staatenverbunds fährt im EU-Vergleich einen der striktesten Schutzmasken-Kurse: In Malta dürfen sich ausschließlich Corona-Geimpfte ohne Mund-Nasen-Schutz bewegen, wenn sie alleine oder zu zweit im Freien unterwegs sind. Die Maskenpflicht gilt überall, außer an Stränden und in den eigenen vier Wänden. Die Fallzahlen sind konstant niedrig, mit nicht mehr als sechs gemeldeten Neuinfektionen am Tag. Etwa 60 Prozent der Bevölkerung sind voll gegen Covid-19 geimpft.

Die meisten Geschäfte und Dienstleistungsbetreieb sind geöffnet. Restaurants, Snackbars sowie Bars und Klubs müssen um Mitternacht schließen. Wer aus Deutschland nach Malta reist, braucht entweder den sogenannten Grünen Pass der EU oder einen negativen PCR-Test.

Niederlande, Norwegen, Österreich

13.  Niederlande: Normalität fast zurückgekehrt

Fast 60 Prozent der Niederländer sind bereits einmal geimpft, 35 Prozent vollständig. Das öffentliche Leben läuft inzwischen wieder fast wie zu Vor-Pandemie-Zeiten. Museen, Theater Zoos und Kinos sind geöffnet. Das gilt auch für Restaurants und Geschäfte. Im Prinzip müssen auch keine Masken mehr getragen werden – Ausnahmen gelten für Busse, Bahnen und Flughäfen.

Die Grundregel ist der Abstand von 1,5 Metern. In Discos und Nachtclubs oder bei Festivals und Konzerten, wo der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, wird von Besuchern ein negatives Testergebnis oder ein Impfnachweis verlangt. Deutsche können das Land ohne Einschränkung besuchen, auch bei der Rückreise nach Deutschland auf dem Landweg gibt es keine Auflagen mehr.

14.  Norwegen: Aussicht auf Lockerung

Ab Montag, 5. Juli, lockert Norwegen die Einreisebeschränkungen. Wer aus einem Land kommt, das das norwegische Gesundheitsministerium als grün einstuft, darf dann in das Land einreisen. Deutschland wird aktuell als noch als Risikogebiet eingestuft. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich dieser Status innerhalb der nächsten Tage ändern wird. „Dann können auch nur einmal oder noch nicht Geimpfte aus Deutschland auf direktem Weg ohne Quarantäne nach Norwegen reisen“, sagt Petter Ølberg, norwegischer Botschafter in Berlin. Eine Einreiseanmeldung und ein Testverfahren an der Grenze seien aber weiterhin erforderlich.

Die Geschäfte und Restaurants sind fast überall uneingeschränkt geöffnet. In Bussen und Bahnen ist ein Mund-Nasen-Schutz verpflichtend. Die Neuinfektionen sind niedrig und rund die Hälfte der Bevölkerung hat mindestens eine Impfdosis bekommen.

15.  Österreich: Die Konzertsäle sind wieder voll

Die 7-Tage-Inzidenz lag in Österreich zuletzt bei 6,1. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist schon einmal geimpft, 25 Prozent bereits vollständig. Für Österreichs Regierung bot all das Anlass für Lockerung: Maskenpflicht gilt neuerdings nur noch beim Einkaufen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Museen. Außerdem gibt es keine nächtliche Sperrstunde mehr, sogar volle Stadien, Konzertsäle und Kinos sind erlaubt. Alle Freiheiten genießen allerdings nur diejenigen, die getestet, genesen oder geimpft sind.

Das gilt auch für die Einreise. Testpflicht besteht ab einem Alter von zwölf Jahren. Wer von Österreich nach Deutschland zurückfährt, braucht keine besonderen Auflagen mehr beachten. Flugreisende müssen jedoch einen negativen Test vorlegen.

Die Delta-Variante ist gleich in doppelter Hinsicht beunruhigend: Man hat zum wiederholten Male den Eindruck, dass die Bundesregierung sich nicht auf die nächste Welle vorbereitet – und wenig Lernbereitschaft zeigt.
von Andreas Freytag

16.  Polen: 10 Tage Quarantänepflicht

Rund 28,6 Millionen Menschen des 38-Millionen-Einwohnerlands Polen haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Einkaufszentren, Hotels, Museen und Kunstgalerien sind unter Auflagen wieder geöffnet. Restaurants dürfen in Außenbereichen Gäste bedienen, in Innenräumen gilt dies mit 75 Prozent Kapazität. Geimpfte werden bei den Kapazitätsbeschränkungen nicht mitgezählt – sie können also gegebenenfalls auf ein freies Hotelzimmer oder einen freien Tisch im Restaurant zählen. Bei Feiern sind maximal 150 Gäste erlaubt. In Innenräumen sowie in Bussen und Bahnen gilt Maskenpflicht.

Bei der Einreise aus Deutschland und anderen EU-Ländern gilt eine Quarantänezeit von zehn Tagen. Dies gilt nicht für Reisende, die bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen. Auch vollständig Geimpfte und Genesene sind von der Quarantäne befreit. Bei der Einreise per Flugzeug nach Deutschland besteht weiter die Pflicht zur Vorlage eines negativen Tests, die auf dem Landweg entfällt.

17.  Portugal: Verschlechterte Lage

Noch vor wenigen Wochen war eine touristische Reise nach Portugal ohne große Bedenken möglich. Inzwischen hat sich die Lage dort aber stark verschlechtert. Die landesweite 14-Tage-Inzidenz, die vor einem knappen Monat noch bei 55 lag, stieg auf gut 158. Das liegt vor allem an der Delta-Variante. In einigen Landesteilen soll sie schon 80 Prozent der Neuinfektionen ausmachen.

Deutschland erklärte das beliebte Urlaubsland deshalb zum Virusvariantengebiet. Damit dürfen nur noch Deutsche oder in Deutschland wohnende Ausländer von Portugal nach Deutschland reisen. Für alle Rückkehrer gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht, die nicht verkürzt werden kann. Besucher aus Deutschland dürfen einreisen, müssen aber ab einem Alter von zwei Jahren einen negativen PCR- oder Antigentest vorlegen. In dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern haben bisher 52 Prozent mindestens eine Impfung erhalten, rund ein Drittel ist vollständig geimpft.

18.  Rumänien: Privilegien für vollständig Geimpfte

In dem südosteuropäischen Land ist die Außengastronomie uneingeschränkt geöffnet. Im Freien und damit an Stränden gelten Abstandspflichten, ein Mund-Nasen-Schutz muss nur in geschlossenen öffentlichen Räumen getragen werden. Für die Innengastronomie gilt: Wenn ein Gastwirt nur geimpfte Gäste zulässt, darf sein Lokal komplett besetzt sein. Andernfalls gelten Begrenzungen. Clubs, Diskotheken, Spielhallen und Bars sind nur für vollständig Geimpfte geöffnet.

Deutsche Touristen brauchen weder Impf- noch Testnachweis und müssen auch nicht in Quarantäne. Dies gilt auch bei der Rückkehr aus Rumänien nach Deutschland.

Spanien, Schweiz, Türkei

19.  Schweden: Keinerlei Maskenpflicht

Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Schweden ist mindestens einmal geimpft. Eine Maskenpflicht gibt es nicht. Nach den jüngsten Lockerungen dürfen Restaurants und Bars wieder länger geöffnet bleiben. Zu Veranstaltungen unter freiem Himmel wie Fußballspielen im Stadion sind bis zu 3000 sitzende Zuschauer zugelassen.

Schweden hat keine Einschränkungen für Reisende aus Deutschland und anderen EU-Ländern. Voraussetzung für die Einreise ist jedoch ein negativer Corona-Test. Von Reisen in die Provinzen Kronoberg, Norrbotten und Värmland rät das Auswärtige Amt ab.

Britische Touristen werden zum EU-Streitthema. Wegen der Delta-Variante kontrolliert Spanien sie jetzt strenger – Deutschland aber ist das noch nicht genug. Und nicht nur Briten drohen Komplikationen im Urlaub.
von Silke Wettach

20.  Schweiz: Das Meiste ist wieder wie vor Corona

In der Schweiz ist inzwischen wieder weitgehend Vor-Corona-Normalität eingekehrt – abgesehen von Mindestabstand und Maskenpflicht in Innenbereichen. Eine Einreise ist für deutsche Staatsangehörige problemlos möglich. Nur Flugreisende, die weder geimpft noch genesen sind, brauchen vor der Einreise einen negativen Corona-Test und müssen Kontaktdaten hinterlegen.

Das EU-Impfzertifikat wird anerkannt und erlaubt es Publikum unter anderem, an Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen teilzunehmen. Darüber hinaus können Clubs oder Diskotheken auch Impfzertifikate verlangen, um ihren Gästen dadurch größere Hygieneauflagen zu ersparen.

21.  Slowakei: Quarantänepflicht für Ungeimpfte

Vom 9. Juli an gilt in der Slowakei eine verpflichtende Quarantäne für alle Ungeimpften, die in das Land einreisen. Nach fünf Tagen ist mit einem negativen Corona-Test eine frühzeitige Beendigung möglich. Vollständig Geimpfte sind von Quarantäne- und Testpflichten befreit, müssen allerdings – wie alle anderen, die in das Land einreisen wollen – vorab online registrieren.

Geschäfte sind unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln geöffnet. Gastronomiebetriebe dürfen in Außenbereichen servieren, in fast allen Landkreisen dank geringer Inzidenz auch wieder im Inneren. Zu Kultur- und Sportveranstaltungen ist mit Abstandsregeln wieder Publikum zugelassen. Mehr als 2 der 5,5 Millionen Einwohner sind mindestens einmal geimpft.

22.  Slowenien: Auflagen für Einreisende aus zwei deutschen Bundesländern

Aus den meisten deutschen Bundesländern ist eine Einreise nach Slowenien ohne Auflagen und Einschränkungen möglich. Die Ausnahmen bilden Baden-Württemberg und das Saarland, die als Risikogebiete gelten. Wer aus einem der beiden Bundesländer kommt, benötigt einen Nachweis, dass er entweder geimpft, genesen oder getestet ist.

Für Hotelübernachtungen gilt grundsätzlich die Vorschrift, dass der Gast entweder geimpft, genesen oder getestet sein muss. Auch dürfen die Hotels nur teilweise ausgelastet sein. Die Außengastronomie ist für alle offen, bei der Aufstellung der Tische gelten Vorgaben. Die Innenbereiche von Gaststätten, Casinos, Discos und Nachtclubs können nur von Geimpften, Genesenen oder Getesteten genutzt werden.

23.  Spanien: Wachsende Besorgnis

Gut 52 Prozent der 47 Millionen Bewohner Spaniens sind mindestens einmal geimpft. Doch die mögliche Ausbreitung der als ansteckender geltenden Delta-Variante sowie steigende Infektionszahlen bei jüngeren Menschen bereiten Sorgen. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zuletzt auf fast 58. In den bei Deutschen beliebten Urlaubsregionen wie den Balearen mit Mallorca oder den Kanaren liegt der Wert ebenfalls wieder über 50, also über dem Grenzwert, ab dem Deutschland von einem Risikogebiet ausgeht.

Trotz dieser Entwicklung hat sich das Leben in Spanien fast wieder normalisiert. Auch die seit gut einem Jahr bestehende Maskenpflicht im Freien wurde weitgehend aufgehoben worden. Nächtliche Ausgangssperren gibt es nicht mehr, teilweise noch Beschränkungen bei der Zahl von Gästen in der Gastronomie, sowie Kinos und Theatern. Vorteile für Geimpfte gibt es außer bei Reisen etwa auf die Kanaren kaum. Touristen aus Deutschland können ohne Test oder einen Nachweis einer Impfung oder einer Genesung von einer Corona-Erkrankung einreisen.

Nach einem Superspreading-Event verschärft Mallorca die Einreiseregeln. Die Bundesregierung stuft die Balearen noch nicht als Risiko- oder Virusvariantengebiet ein, das Auswärtige Amt prüft die Lage aber fortlaufend.
von Sonja Álvarez

24.  Tschechien: Selbsttest an der Hotelrezeption

Die Corona-Lage in Tschechien hat sich stark verbessert. Zuletzt gab es binnen sieben Tagen noch sieben Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. 47 Prozent der Bevölkerung haben bereits ihre Erstimpfung hinter sich, 31 Prozent sind komplett geimpft.

Die Einreise aus Deutschland, Österreich, Italien und einigen weiteren Ländern ist ohne Auflagen möglich. Bei der Übernachtung im Hotel muss ein Corona-Impfnachweis oder ein Negativtest vorgelegt werden. Oft wird auch an der Rezeption ein Selbsttest angeboten.

25.  Türkei: Beschränkungen weitgehend aufgehoben

Nach offiziellen Angaben ging die Zahl der Neuinfektionen in der Türkei zuletzt stark zurück. Mitte April lag sie mitunter noch bei mehr als 60.000 am Tag, nun zwischen 5000 und 6000. Bisher wurden rund 40 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Am 1. Juli wurden die Covid-19-Beschränkungen in der Türkei deshalb weitgehend aufgehoben. Restaurants, Cafés und andere Gast-Einrichtungen sind geöffnet. Eine Ausgangsperre gibt es nicht mehr – weder für Touristen noch für Einheimische. In der Öffentlichkeit gilt aber weiterhin Maskenpflicht.

Wer aus Deutschland in die Türkei reisen will, braucht einen negativen Corona-Schnell- oder PCR-Test. Geimpfte und Genesene können mit entsprechendem Nachweis einreisen. Bei der Rückkehr nach Deutschland ist keine Quarantäne nötig.

26.  Ungarn: Grüner Pass unabdingbar

Wer als deutscher Tourist nach Ungarn will, dem bleiben derzeit ausschließlich Land- und Wasserweg. Einreisen mit dem Flugzeug ist nur zu dienstlichen Zwecken möglich – oder als ungarischer Staatsangehöriger. Vor Ort ist ein EU-weit gültiges Corona-Zertifikat („Grüner Pass“) unabdingbar. Deutsche Test- und Impfnachweise erkennt Ungarn nicht an.

In Kürze kann sich das allerdings ändern: Sobald in Ungarn die Marke von 5,5 Millionen Erstimpfungen erreicht ist., soll ein Großteil der Corona-Beschränkungen fallen. Für Hotelübernachtungen braucht es dann ebenso kein Impfzertifikat mehr wie für den Besuch der Innenräume von Gaststätten. Auch die Maskenpflicht ist dann – abgesehen von Krankenhäusern und Altenheimen – aufgehoben.

27.  Zypern: Ab Sonntag Risikogebiet

Zypern hat die meisten Corona-Maßnahmen aufgehoben. Im Freien muss keine Maske mehr getragen werden, auch das nächtliche Ausgangsverbot wurde abgeschafft. Das Land gilt beim Auswärtigen Amt aber ab Sonntag wieder als Risikogebiet. Laut europäischer Gesundheitsbehörde ECDC vom Donnerstag lag Zypern in der EU mit einer 14-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von 179,6 an der Spitze. Das hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Bei der Rückreise per Flugzeug ist nur noch ein negativer Test oder eine abgeschlossene Impfung nötig.

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Um sich frei bewegen zu können, benötigen Touristen den „Cyprus Flight Pass“. Er wird vor der Einreise online beantragt und sollte während des Urlaubs stets mitgeführt werden.

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