Auslandsreisen Sommerurlaub 2021: Welche Regeln für Touristen im europäischen Ausland gelten

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Spanien, Schweiz, Türkei

19.  Schweden: Keinerlei Maskenpflicht

Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Schweden ist mindestens einmal geimpft. Eine Maskenpflicht gibt es nicht. Nach den jüngsten Lockerungen dürfen Restaurants und Bars wieder länger geöffnet bleiben. Zu Veranstaltungen unter freiem Himmel wie Fußballspielen im Stadion sind bis zu 3000 sitzende Zuschauer zugelassen.

Schweden hat keine Einschränkungen für Reisende aus Deutschland und anderen EU-Ländern. Voraussetzung für die Einreise ist jedoch ein negativer Corona-Test. Von Reisen in die Provinzen Kronoberg, Norrbotten und Värmland rät das Auswärtige Amt ab.

Britische Touristen werden zum EU-Streitthema. Wegen der Delta-Variante kontrolliert Spanien sie jetzt strenger – Deutschland aber ist das noch nicht genug. Und nicht nur Briten drohen Komplikationen im Urlaub.
von Silke Wettach

20.  Schweiz: Das Meiste ist wieder wie vor Corona

In der Schweiz ist inzwischen wieder weitgehend Vor-Corona-Normalität eingekehrt – abgesehen von Mindestabstand und Maskenpflicht in Innenbereichen. Eine Einreise ist für deutsche Staatsangehörige problemlos möglich. Nur Flugreisende, die weder geimpft noch genesen sind, brauchen vor der Einreise einen negativen Corona-Test und müssen Kontaktdaten hinterlegen.

Das EU-Impfzertifikat wird anerkannt und erlaubt es Publikum unter anderem, an Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen teilzunehmen. Darüber hinaus können Clubs oder Diskotheken auch Impfzertifikate verlangen, um ihren Gästen dadurch größere Hygieneauflagen zu ersparen.

21.  Slowakei: Quarantänepflicht für Ungeimpfte

Vom 9. Juli an gilt in der Slowakei eine verpflichtende Quarantäne für alle Ungeimpften, die in das Land einreisen. Nach fünf Tagen ist mit einem negativen Corona-Test eine frühzeitige Beendigung möglich. Vollständig Geimpfte sind von Quarantäne- und Testpflichten befreit, müssen allerdings – wie alle anderen, die in das Land einreisen wollen – vorab online registrieren.

Geschäfte sind unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln geöffnet. Gastronomiebetriebe dürfen in Außenbereichen servieren, in fast allen Landkreisen dank geringer Inzidenz auch wieder im Inneren. Zu Kultur- und Sportveranstaltungen ist mit Abstandsregeln wieder Publikum zugelassen. Mehr als 2 der 5,5 Millionen Einwohner sind mindestens einmal geimpft.

22.  Slowenien: Auflagen für Einreisende aus zwei deutschen Bundesländern

Aus den meisten deutschen Bundesländern ist eine Einreise nach Slowenien ohne Auflagen und Einschränkungen möglich. Die Ausnahmen bilden Baden-Württemberg und das Saarland, die als Risikogebiete gelten. Wer aus einem der beiden Bundesländer kommt, benötigt einen Nachweis, dass er entweder geimpft, genesen oder getestet ist.

Für Hotelübernachtungen gilt grundsätzlich die Vorschrift, dass der Gast entweder geimpft, genesen oder getestet sein muss. Auch dürfen die Hotels nur teilweise ausgelastet sein. Die Außengastronomie ist für alle offen, bei der Aufstellung der Tische gelten Vorgaben. Die Innenbereiche von Gaststätten, Casinos, Discos und Nachtclubs können nur von Geimpften, Genesenen oder Getesteten genutzt werden.

23.  Spanien: Wachsende Besorgnis

Gut 52 Prozent der 47 Millionen Bewohner Spaniens sind mindestens einmal geimpft. Doch die mögliche Ausbreitung der als ansteckender geltenden Delta-Variante sowie steigende Infektionszahlen bei jüngeren Menschen bereiten Sorgen. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zuletzt auf fast 58. In den bei Deutschen beliebten Urlaubsregionen wie den Balearen mit Mallorca oder den Kanaren liegt der Wert ebenfalls wieder über 50, also über dem Grenzwert, ab dem Deutschland von einem Risikogebiet ausgeht.

Trotz dieser Entwicklung hat sich das Leben in Spanien fast wieder normalisiert. Auch die seit gut einem Jahr bestehende Maskenpflicht im Freien wurde weitgehend aufgehoben worden. Nächtliche Ausgangssperren gibt es nicht mehr, teilweise noch Beschränkungen bei der Zahl von Gästen in der Gastronomie, sowie Kinos und Theatern. Vorteile für Geimpfte gibt es außer bei Reisen etwa auf die Kanaren kaum. Touristen aus Deutschland können ohne Test oder einen Nachweis einer Impfung oder einer Genesung von einer Corona-Erkrankung einreisen.

Nach einem Superspreading-Event verschärft Mallorca die Einreiseregeln. Die Bundesregierung stuft die Balearen noch nicht als Risiko- oder Virusvariantengebiet ein, das Auswärtige Amt prüft die Lage aber fortlaufend.
von Sonja Álvarez

24.  Tschechien: Selbsttest an der Hotelrezeption

Die Corona-Lage in Tschechien hat sich stark verbessert. Zuletzt gab es binnen sieben Tagen noch sieben Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. 47 Prozent der Bevölkerung haben bereits ihre Erstimpfung hinter sich, 31 Prozent sind komplett geimpft.

Die Einreise aus Deutschland, Österreich, Italien und einigen weiteren Ländern ist ohne Auflagen möglich. Bei der Übernachtung im Hotel muss ein Corona-Impfnachweis oder ein Negativtest vorgelegt werden. Oft wird auch an der Rezeption ein Selbsttest angeboten.

25.  Türkei: Beschränkungen weitgehend aufgehoben

Nach offiziellen Angaben ging die Zahl der Neuinfektionen in der Türkei zuletzt stark zurück. Mitte April lag sie mitunter noch bei mehr als 60.000 am Tag, nun zwischen 5000 und 6000. Bisher wurden rund 40 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Am 1. Juli wurden die Covid-19-Beschränkungen in der Türkei deshalb weitgehend aufgehoben. Restaurants, Cafés und andere Gast-Einrichtungen sind geöffnet. Eine Ausgangsperre gibt es nicht mehr – weder für Touristen noch für Einheimische. In der Öffentlichkeit gilt aber weiterhin Maskenpflicht.

Wer aus Deutschland in die Türkei reisen will, braucht einen negativen Corona-Schnell- oder PCR-Test. Geimpfte und Genesene können mit entsprechendem Nachweis einreisen. Bei der Rückkehr nach Deutschland ist keine Quarantäne nötig.

26.  Ungarn: Grüner Pass unabdingbar

Wer als deutscher Tourist nach Ungarn will, dem bleiben derzeit ausschließlich Land- und Wasserweg. Einreisen mit dem Flugzeug ist nur zu dienstlichen Zwecken möglich – oder als ungarischer Staatsangehöriger. Vor Ort ist ein EU-weit gültiges Corona-Zertifikat („Grüner Pass“) unabdingbar. Deutsche Test- und Impfnachweise erkennt Ungarn nicht an.

In Kürze kann sich das allerdings ändern: Sobald in Ungarn die Marke von 5,5 Millionen Erstimpfungen erreicht ist., soll ein Großteil der Corona-Beschränkungen fallen. Für Hotelübernachtungen braucht es dann ebenso kein Impfzertifikat mehr wie für den Besuch der Innenräume von Gaststätten. Auch die Maskenpflicht ist dann – abgesehen von Krankenhäusern und Altenheimen – aufgehoben.

27.  Zypern: Ab Sonntag Risikogebiet

Zypern hat die meisten Corona-Maßnahmen aufgehoben. Im Freien muss keine Maske mehr getragen werden, auch das nächtliche Ausgangsverbot wurde abgeschafft. Das Land gilt beim Auswärtigen Amt aber ab Sonntag wieder als Risikogebiet. Laut europäischer Gesundheitsbehörde ECDC vom Donnerstag lag Zypern in der EU mit einer 14-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von 179,6 an der Spitze. Das hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Bei der Rückreise per Flugzeug ist nur noch ein negativer Test oder eine abgeschlossene Impfung nötig.

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Um sich frei bewegen zu können, benötigen Touristen den „Cyprus Flight Pass“. Er wird vor der Einreise online beantragt und sollte während des Urlaubs stets mitgeführt werden.

Mehr zum Thema: Nach einem Superspreading-Event verschärft Mallorca die Einreiseregeln. Die Bundesregierung stuft die Balearen noch nicht als Risiko- oder Virusvariantengebiet ein, das Auswärtige Amt prüft die Lage aber fortlaufend.

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