Außenhandel Merkel fordert von China Einlenken bei EU-Investitionsschutzabkommen

Nach der Absage des EU-China-Gipfels verlangt die Kanzlerin weiterhin ein Entgegenkommen Chinas. In der Kritik stehen Vorteile für chinesische Staatsbetriebe.

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Merkel pocht auf bessere Marktzugänge für europäische Firmen in China. Quelle: dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat China aufgefordert, den Weg für das von der EU angestrebte Investitionsschutzabkommen frei zu machen. Es gebe Bedarf an weiteren Schritten beim Marktzugang, der Reziprozität und der Gleichbehandlung ausländischer Unternehmen in China, teilte ein Regierungssprecher am Donnerstag nach einer Videoschalte Merkels mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang mit. Der Abschluss eines ambitionierten Investitionsabkommens zwischen der EU und China sei dabei ein wichtiges Element.

Als weitere Themen wurden von deutscher Seite die Zusammenarbeit bei der Bewältigung der Pandemie, der deutsch-chinesische Menschenrechtsdialog, die Situation in Hongkong, Investitions- und Handelsfragen in verschiedenen Wirtschaftssektoren sowie die Debatte über öffentliche Aufträge in China genannt.

Die Bundesregierung hatte vergangene Woche den geplanten EU-China-Gipfel am 14. September in Leipzig abgesagt. Offiziell war dafür als Grund die Pandemie genannt worden. Man sei auf europäischer Seite aber auch unzufrieden mit den mangelnden Fortschritten in den Verhandlungen zum Investitionsschutzabkommen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag aus Regierungskreisen.

Streitpunkt ist hier vor allem, dass die EU auf eine weitgehende Marktöffnung in China pocht und sicherstellen will, dass subventionierte chinesische Staatsbetriebe nicht für eine Wettbewerbsverzerrung sorgen. Merkel hoffe, dass Fortschritte in den Verhandlungen doch noch einen EU-China-Gipfel in der bis Jahresende laufenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft möglich machten.

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