
In Belgien müssen die beiden unter Terrorverdacht festgenommenen Männer vor Gericht erscheinen. Ein Richter werde entscheiden, ob sie für einen Monat in Polizeigewahrsam bleiben. Polizisten hatten die beiden während Razzien unter dem Verdacht festgenommen, für den Jahreswechsel Anschläge in Brüssel geplant zu haben.
Die beiden Terrorverdächtigen sind nach Medienberichten Mitglieder des Brüsseler Motorrad-Clubs „Kamikaze Riders“. Sowohl Saïd S. als auch Mohamed K. kamen aus dem Brüsseler Stadtteil Anderlecht, wie der Sender RTBF am Mittwochmorgen berichtete. Einer von ihnen sei als radikaler Prediger bekannt. Die beiden Männer waren bei Polizeiaktionen am Sonntag und Montag festgenommen worden.
Islamistischer Terror gegen Europäer seit "Charlie Hebdo"
Die italienische Polizei deckt ein islamistisches Terrornetz auf. Unter anderem sollen die verhafteten 16 Kurden und ein Kosovare vorgehabt haben, mit Geiselnahmen den in Norwegen inhaftierten Terrorchef Mullah Krekar freizupressen.
Über der ägyptischen Halbinsel Sinai stürzt ein Airbus A321 der sibirischen Airline Kolavia mit 224 Passagieren - vor allem russischen Urlaubern - ab. Großbritannien und andere Länder meinen aufgrund von Geheimdienst-Informationen: wegen einer Bombenexplosion. Die Islamistengruppe Ansar Beit al-Makdis („Unterstützer Jerusalems“) behauptet, dafür verantwortlich zu sein.
Ein 25-jähriger marokkanischer Islamist wird im Thalys-Schnellzug Brüssel - Paris bei einem Anschlagsversuch mit einer Kalaschnikow von Fahrgästen überwältigt. Zwei Passagiere werden verletzt.
An einem Hotelstrand in der Nähe der tunesischen Touristenhochburg Sousse erschießt ein 24-jähriger Einheimischer mit Verbindungen zu radikalen Gruppen 38 ausländische Touristen, vor allem Briten.
Extremisten erschießen im Bardo-Museum der tunesischen Hauptstadt Tunis 21 Menschen, in der Mehrheit ausländische Touristen. Die Terrormiliz IS bekennt sich zur Tat.
In Kopenhagen feuert ein arabischstämmiger 22-Jähriger auf ein Kulturcafé, ein Mann stirbt. Der Anschlag gilt vermutlich einem Mohammed-Karikaturisten, der unverletzt bleibt. Vor einer Synagoge erschießt der Attentäter einen Wachmann, bevor er von Polizeikugeln tödlich getroffen wird.
Beim Attentat auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ werden in Paris zwölf Menschen getötet. Die beiden Täter kommen zwei Tage später bei einer Polizeiaktion ums Leben. Zu dem Anschlag bekennt sich die Terrororganisation Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel. Ein mit ihnen bekannter dritter Täter erschießt in Paris parallel dazu eine Polizistin und nimmt in einem jüdischen Supermarkt Geiseln, von denen er vier erschießt, bevor er selbst von der Polizei getötet wird. Er bekennt sich zuvor zur Terrormiliz IS.
Ob die Gefahr von Anschlägen in der Silvesternacht abgewendet ist, blieb zunächst unklar. Bürgermeister Yvan Mayeur wollte am Mittwochabend auf Grundlage einer neuen Bedrohungsanalyse entscheiden, ob das Brüsseler Feuerwerk stattfinden kann.
Auch die Polizei in der belgischen Hauptstadt gilt als Ziel und hat ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Einen Zusammenhang zu den Pariser Terroranschlägen vom November mit 130 Todesopfern gibt es laut Staatsanwaltschaft nicht.
Ende November war in Brüssel das öffentliche Leben zeitweise zum Erliegen gekommen. Damals gab es nach Angaben der Behörden eine konkrete Gefahr eines Anschlags.
Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft waren nun auch während der Feierlichkeiten zum Jahresende Anschläge an mehreren „symbolträchtigen Orten“ Brüssels geplant. Bei Hausdurchsuchungen am Sonntag und Montag waren aber weder Waffen noch Sprengstoff gefunden worden.
Bei einem der Verhafteten wurden laut RTBF Propagandamaterial der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie Ausrüstungsgegenstände für das Kampfspiel „Airsoft“ gefunden. Dabei treten die Spieler mit nachgemachten Waffen und Plastikkugeln gegeneinander an.
Saïd S. ist laut RTBF Chef des Motorrad-Clubs „Kamikaze Riders“ und als radikaler Prediger bekannt. Im sozialen Netzwerk Facebook ist die Gruppe mehrfach vertreten. Auf einer Seite, die im Namen eines verstorbenen Mitglieds geführt wird (mit dem Nachsatz „Kamikaze Riders officiel“), diskutieren Mitglieder oder Sympathisanten. Außerdem werden sie über Bestellmöglichkeiten für Clubkleidung informiert. Die Seite mischt Motorrad-Fotos und Videos mit antiisraelischer Polemik. In einem Post wird Israels Premierminister Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler verglichen. Eine zweite, deutlich weniger genutzte Seite im Namen der Gruppe nutzt das gleiche Logo, ist im Auftritt aber moderater.