Die US-Regierung macht mit der geplanten Aufweichung von Abgasregeln für Autos ernst und will Staaten wie Kalifornien das Recht nehmen, strengere Vorschriften zu erlassen. Nach dem am Donnerstag veröffentlichten Vorschlag des Verkehrsministeriums in Washington sollen Vorgaben zum Benzinverbrauch auf dem Stand von 2020 bis 2026 eingefroren werden. Zudem sollen die Autokonzerne deutlich weniger Elektroautos als bisher geplant auf die Straße bringen müssen.
Den Angaben zufolge können Hersteller bis 2029 so insgesamt 319 Milliarden Dollar einsparen und damit die Fahrzeuge preiswerter an die Kunden verkaufen. Allein bei Volkswagen sollen sich die Einsparungen auf 20 Milliarden Dollar belaufen. US-Präsident Donald Trump hatte im vergangenen Jahr den Rückzug aus dem 2015 geschlossenen Pariser Klimaabkommen verkündet. Im Rahmen der Vereinbarungen hatten sich auch die USA verpflichtet, den Kampf gegen die Erderwärmung zu verstärken.
Mit den jetzt vorgeschlagenen Änderungen nimmt der Streit zwischen der Bundesregierung in Washington und Staaten wie Kalifornien an Fahrt auf. Die Regierung in Sacramento macht sich seit Jahrzehnten für strenge Abgasregeln stark, vor allem um den Smog im Großraum Los Angeles zu bekämpfen. Kalifornien hatte bereits im März angekündigt, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um die Vorgaben aufrechterhalten zu dürfen.
Kalifornien und 18 weitere Bundesstaaten sowie Washington D.C. gaben am Donnerstag gemeinsam bekannt, dass sie die Regierung verklagen wollten, um das Vorhaben aufzuhalten. „Wir sind bereit, vor Gericht zu ziehen, um diesen rücksichtslosen und illegalen Plan zu stoppen“, teilte der Staatenverbund mit, der von der Generalstaatsanwältin von Massachusetts, Maura Healey, angeführt wird.