
Kairo Die Arabische Liga hat die im Libanon an der Regierung beteiligte Schiitenmiliz Hisbollah zu einer terroristischen Organisation erklärt. Das hätten die Außenminister der Liga am Freitag in Kairo beschlossen, meldete die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur „Mena“. Der Libanon und der Irak stimmten demnach gegen die Entscheidung, Algerien machte Vorbehalte geltend.
Die Arabische Liga forderte damit den schiitischen Iran heraus, der der Liga nicht angehört und die Hisbollah unterstützt. Die Außenminister hätten den Iran zudem aufgefordert, die Einmischung in die Angelegenheiten arabischer Staaten „sofort zu stoppen“, berichtete der private ägyptische TV-Sender CBC.
Die 22 überwiegend sunnitischen Mitgliedsländer der Liga und vor allem Saudi-Arabien werfen Teheran eine Einmischung in die Kriege in Syrien und im Jemen vor. Die Hisbollah steht im Syrienkonflikt auf der Seite der Regierung von Präsident Baschar al-Assad, der ebenfalls vom Iran unterstützt wird. Im Jemen kämpfen die aufständischen Huthi-Rebellen mit iranischer Unterstützung gegen Anhänger des von Saudi-Arabien unterstützten Präsidenten Rabbo Mansur Hadi. Die Hisbollah bedroht vom Südlibanon aus auch seit langem Israel.
Die Arabische Liga wählte den früheren ägyptischen Außenminister Ahmed Abul-Gheit (73) zum neuen Generalsekretär.