Seoul Die südkoreanische Staatsanwaltschaft hat den früheren Präsidenten Lee Myung Bak wegen Korruption angeklagt. Lee werde vorgeworfen, elf Milliarden Won (knapp 8,5 Millionen Euro) Bestechungsgelder vom Geheimdienst und von Geschäftsleuten angenommen zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit. Außerdem soll er über ein Privatunternehmen einen Fonds für Bestechungsgelder in Höhe von 35 Milliarden Won eingerichtet haben.
Der Konservative Lee war im März verhaftet worden. Er regierte Südkorea von 2008 bis 2013 und weist die Vorwürfe zurück. Er wirft dem derzeitigen Amtsinhaber Moon Jae In vor, sich an ihm für den Tod seines liberalen Vorgängers Roh Moo Hyun rächen zu wollen. Dieser hatte sich nach Korruptionsermittlungen gegen seine Familie das Leben genommen. Moon war Rohs Stabschef gewesen.
Erst am Freitag war Lees Nachfolgerin Park Geun Hye wegen Bestechung, Erpressung und Machtmissbrauch zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt worden.