Besuch in der Heimat Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai erstmals wieder in Pakistan

Vor sechs Jahren wurde ihr in den Kopf geschossen – jetzt ist die pakistanische Friedensnobelpreisträgerin Yousafzai erstmals wieder in ihrer Heimat.

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Im Oktober 2012 hatten maskierte Kämpfer der Taliban im Swat-Tal in Nordpakistan Malalas Schulbus angehalten und ihr in den Kopf geschossen. Quelle: AP

Islamabad Die junge Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai (20) hat während des ersten Besuchs in ihrem Heimatland Pakistan seit einem Mordversuch der Taliban eine emotionale Rede gehalten. Mit Tränen in den Augen sagte sie: „Ich kann nicht glauben, dass es wirklich passiert – ich habe in den vergangenen Jahren so oft davon geträumt, wieder in meine Heimat zurückzukehren.“ Malala war in der Nacht überraschend in Islamabad gelandet und sprach am frühen Nachmittag während eines Empfangs mit hohen Gästen im Amtssitz des Ministerpräsidenten.

Im Oktober 2012 hatten maskierte Kämpfer der Taliban im Swat-Tal in Nordpakistan Malalas Schulbus angehalten und ihr in den Kopf geschossen. Malala war damals 15 Jahre alt und hatte sich schon seit Jahren für Schulbildung für Mädchen und gegen das grausame Regime der Islamisten in ihrer Heimat ausgesprochen. Weil die Taliban sie weiter bedrohen, lebt Malala seit Jahren in Großbritannien.

„Ich bin erst 20 Jahre alt, aber ich habe viel erlebt, sagte Malala in ihrer Rede Medienberichten zufolge. „Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich dieses Land nie verlassen.“ Nun sei sie wiedergekommen, um ihr Volk zu sehen. Sie werde sich weiter für die Bildung von jungen Menschen in Pakistan einsetzen, versprach sie.

Ministerpräsident Shahid Khaqan Abbasi sagte: „Ich bin sehr glücklich, unsere Tochter hier willkommen zu heißen“. „Du bist die stärkste der pakistanischen Stimmen gegen Extremismus.“

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