Besuch in Großbritannien Trump bezeichnet „Sun“-Interview zu Mays Brexit-Strategie als „Fake News“

In der Boulevardzeitung „Sun“ hat der US-Präsident Theresa May scharf kritisiert – beklagt sich nun aber über die Ausrichtung des Interviews.

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Chequers US-Präsident Donald Trump hat ihm zugeordnete kritische Aussagen über die britische Premierministerin Theresa May in einem Interview der Boulevardzeitung „The Sun“ bestritten und das Interview insgesamt als „Fake News“ bezeichnet. In dem Interview aus dieser Woche hatte Trump den Umgang Mays mit dem Brexit infrage gestellt.

Bei einer Pressekonferenz mit der Regierungschefin sagte Trump am Freitag: „Ich habe viel Respekt für die Premierministerin.“ Die Zeitung habe nicht die „fantastischen Dinge“ berücksichtigt, die er über May in dem Interview gesagt habe.

May werde eine Entscheidung dazu treffen, wie mit dem Brexit umgegangen werden solle, sagte Trump. Er wolle aber dafür sorgen, dass die USA „handeln können und wir keine Beschränkungen haben“ beim Handel mit Großbritannien. Trump und May sagten, sie hofften, bald ein bilaterales Handelsabkommen in Angriff zu nehmen.

Trump sagte zu den Brexit-Verhandlungen: „Wir werden sehen, wie das läuft.“ Es sei eine „sehr schwierige Verhandlung“. Eine kleine Mehrheit der britischen Wahlberechtigten hatte 2016 für einen Ausstieg aus der EU gestimmt. Trump hatte sich als US-Präsidentschaftskandidat für einen Brexit ausgesprochen.

May äußerte auf höfliche Weise eine andere Ansicht als Trump zum Brexit. Trump hatte gewarnt, dass Mays Brexit-Vorhaben ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien nach dem britischen Ausstieg aus der EU zerstören könnte. May sagte, ihr Plan „liefert die Plattform“ für sie und Trump, um ein „ehrgeiziges“ Freihandelsabkommen zu schließen.

May lobte die Bindung zwischen den USA und Großbritannien. May sagte, „es ist die Verantwortung von uns allen, dafür zu sorgen, dass die transatlantische Einheit bestehen bleibt“. Trump bedankte sich bei May für ihre „sehr freundliche Gastfreundschaft“ und bezeichnete die Regierungschefin als „hervorragende Frau“, die „einen fantastischen Job“ als Premierministerin mache.

Trump und May hatten sich am Freitag auf Mays offiziellem Landsitz Chequers außerhalb von London getroffen.

Trump stellte den Bericht der „Sun“ nicht allgemein infrage. Die Story sei „allgemein in Ordnung“ gewesen, aber sie habe die „positiven Äußerungen“ ausgespart, die er über May gemacht habe. Das Weiße Haus werde daher in Zukunft alle Interviews selbst aufnehmen.

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