Russland erlässt Kuba einen großen Teil seiner Altschulden aus Sowjet-Zeiten. Das gab Präsident Wladimir Putin am Freitag zum Auftakt seiner sechstägigen Reise durch Lateinamerika in Havanna bekannt. Insgesamt geht es dabei um eine Summe von umgerechnet rund 26 Milliarden Euro, was einem Anteil von 90 Prozent entspricht. Die übrigen zehn Prozent der Altschulden sollen in Bildungsprojekt investiert werden.
Präsident Raúl Castro sprach von einer weiteren „großartigen materiellen Großzügigkeit des russischen Volkes gegenüber Kuba“. Putin traf zudem auch mit Fidel Castro zusammen, dem Bruder des Präsidenten und dessen Amtsvorgänger. Insgesamt unterzeichneten die beiden Länder rund ein Dutzend Abkommen wie etwa zur Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Industrie, Infrastruktur, Gesundheit oder Katastrophenschutz.
Kuba war einer der bedeutendsten Verbündeten der Sowjetunion während des Kalten Krieges und hat auch zuletzt Moskaus Vorgehen in der Ukraine-Krise und dem dadurch ausgelösten Streit mit dem Westen unterstützt. Putin bekräftigte am Freitag die Ablehnung des seit 52 Jahren währenden US-Embargos gegen Kuba, die das kommunistische Land wirtschaftlich und finanziell isolieren soll.
Von dem karibischen Inselstaat reiste Putin nach Argentinien weiter und legte auf dem Weg dorthin einen Zwischenstopp in Nicaragua ein. Dort traf er am Freitagabend für ein einstündiges Gespräch Präsident Daniel Ortega. Anschließend steht Brasilien auf dem Programm Putins. Dort wird er sich am Sonntag das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft anschauen. Außerdem übernimmt er da auch formal die Gastgeberpflichten für die nächste WM, die 2018 in Russland stattfindet.
