Bewerbung um Präsidentschaftskandidatur Demokratin Elizabeth Warren tritt zur US-Wahl an

Die demokratische Senatorin hat offiziell ihre Kandidatur für die US-Präsidentschaft bekanntgegeben. Warren gilt als scharfe Kritikerin Trumps und der Wall Street.

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Washington Mit einer Kampfansage an die Reichen und Mächtigen will die linke demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren bei der Präsidentschaftswahl 2020 Amtsinhaber Donald Trump herausfordern. Warren erklärte am Samstag in Lawrence im Bundesstaat Massachusetts ihre Bewerbung um die Kandidatur der Demokraten. Die 69-Jährige ist eine scharfe Kritikerin Trumps. Dessen Regierung bezeichnete sie am Samstag als „die korrupteste seit Menschengedenken“.

Warren gehört zum wachsenden Feld von Demokraten, die sich ein Jahr vor den Vorwahlen um die Kandidatur der Partei bewerben. Darunter sind mehrere Frauen. Warren fordert unter anderem eine Sondersteuer für die reichsten 75.000 Familien in den USA, um beispielsweise die Mittelschicht und den Klimaschutz zu fördern.

„Die Reichen und Mächtigen scheinen die Regeln zu brechen und keinen Preis dafür zu bezahlen“, sagte Warren am Samstag vor jubelnden Anhängern. „Wenn ich darüber rede, dann schreien einige reiche Typen: Klassenkampf! Lassen Sie mich Ihnen etwas erzählen: Dieselben reichen Typen kämpfen seit Jahrzehnten einen Klassenkampf gegen hart arbeitende Menschen. Ich sage: Es ist an der Zeit, sich zu wehren!“

Warren hatte eine Kontroverse ausgelöst, weil sie sich in der Vergangenheit als amerikanische Ureinwohnerin bezeichnet hat. Präsident Trump verspottet sie regelmäßig als „Pocahontas“, eine berühmte Ureinwohnerin aus dem 17. Jahrhundert. Im Oktober legte Warren einen DNA-Test vor, wonach es „überzeugende Beweise“ dafür gebe, dass einer ihrer Vorfahren vor sechs bis zehn Generationen ein amerikanischer Ureinwohner war. Das ging allerdings nach hinten los.

Der Stamm der Cherokee nannte den DNA-Test „nutzlos“ und keinen Beweis für eine Stammeszugehörigkeit, die ihre Wurzeln in jahrhundertealter Kultur habe. Die „Washington Post“ berichtete vor wenigen Tagen unter Berufung auf eine Stammessprecherin, Warren habe sich entschuldigt. Kritiker werfen Warren vor, sich als Ureinwohnerin ausgegeben zu haben, um ihre Karriere zu befördern.

Vor ihrer Wahl zur Senatorin im Jahr 2012 war Warren Jura-Professorin an der Elite-Universität Harvard. Trump unterstellte ihr, Harvard hätte sie nicht eingestellt, wenn sie sich nicht als Angehörige einer Minderheit ausgegeben hätte. In den vergangenen Tagen flammte die Debatte wieder auf: Die „Washington Post“ veröffentlichte eine Karteikarte der Anwaltskammer von Texas aus dem Jahr 1986, auf der Warren angegeben habe, sie sei amerikanische Ureinwohnerin.

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