Bildung in Afrika Merkel fordert Staaten zu mehr Investitionen auf

Bundeskanzlerin Merkel appelliert an die Länder Afrikas, mehr in Bildung zu investieren – nicht nur finanziell. Wenige Tage vor ihrer Reise zum EU-Afrika-Gipfel spricht sie auch das Thema Migration deutlich an.

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Die Bildungschancen in Afrika müssten verbessert werden, sagte die Kanzlerin auf einem Landesparteitag in Kühlungsborn. Quelle: dpa

Berlin Vor dem EU-Afrika-Gipfel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die afrikanischen Staaten dazu aufgefordert, ihren Fokus auf das Thema Bildung zu lenken. "Wir können noch so viel finanzieren: Wenn sich die Regierungen anschließend nicht wirklich auch um ihre jungen Menschen kümmern, dann hilft das auch nichts", sagte Merkel in ihrer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft mit Blick auf die gestiegene Entwicklungshilfe. "Und deshalb sage ich in vielen Gesprächen mit afrikanischen Führungspersönlichkeiten auch sehr deutlich: Achtet auf eure Jugend, sie ist willens, etwas zu tun, sie ist intelligent, sie ist lernbreit." Merkel wird am Dienstag zum EU-Afrika-Gipfel in Abidjan, dem Regierungssitz der Elfenbeinküste, reisen.

Im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise hatte die Kanzlerin mehrfach Kooperationspartnerschaften mit afrikanischen Ländern angemahnt. Die Bundesregierung hat ihre Hilfen gerade für nordafrikanische Staaten erheblich erhöht, auch um die Migration aus Afrika einzudämmen. Deutschland hatte Afrika auch zu einem Schwerpunkt seiner G20-Präsidentschaft gemacht. "Wir arbeiten an der Verbesserung der Bildungschancen in den afrikanischen Ländern im Rahmen unserer Entwicklungszusammenarbeit, und wir arbeiten daran, dass natürlich auch mehr Austausch zwischen unseren Ländern möglich ist", sagte Merkel. Wenn Europa seine Außengrenzen schütze und Schleppern das Handwerk lege, heiße das nicht, dass der "legale Austausch" nicht gefördert werde. Seit der Schließung der Balkanroute kommen die meisten Flüchtlinge und Migranten über Nordafrika nach Europa.

Die Rückführung von Afrikanern ohne Aufenthaltsrecht in ihre Heimatländer will Merkel beschleunigen. Sie werde kommende Woche beim EU-Afrika-Gipfel "genau darüber mit den einzelnen Herkunftsstaaten gerade aus Afrika sprechen", sagte die CDU-Vorsitzende an. Dies betreffe sowohl Abschiebungen als auch freiwillige Rückkehr. Wichtig sei aber auch eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten, sagte die Kanzlerin.

Am Mittwoch findet in der Elfenbeinküste der EU-Afrika-Gipfel statt, der die Zusammenarbeit zwischen beiden Kontinenten verstärken soll. Zentrale Themen des Gipfels sind nach Angaben der Bundesregierung bessere Perspektiven junger Menschen, Frieden und Stabilität sowie die Migration. Am Rande des Gipfels will Merkel mehrere afrikanische Politiker zu Gesprächen treffen. Die Kooperation mit Afrika war auch ein Schwerpunkt der deutschen G20-Präsidentschaft in diesem Jahr.

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