BND-Chef Bruno Kahl Prediger Gülen nicht für Türkei-Putsch verantwortlich

Die türkische Regierung beschuldigt den Prediger Fetullah Gülen, für den gescheiterten Putschversuch verantwortlich zu sein. Der BND sieht das allerdings anders – trotz der Überzeugungsversuche aus Ankara.

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Der Chef des Bundesnachrichtendienstes sieht Fetullah Gülen nicht in der Verantwortung. Quelle: Reuters

Frankfurt Der Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, hat der türkischen Regierung bei der Beurteilung des Putschversuchs vom Juli 2016 widersprochen. Er sehe keine Anzeichen dafür, dass die Bewegung des Predigers Fetullah Gülen hinter dem Putschversuch gesteckt habe, sagte er dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. „Die Türkei hat auf den verschiedensten Ebenen versucht, uns davon zu überzeugen. Das ist ihr aber bislang nicht gelungen“, sagte Kahl. Auch sei die Gülen-Bewegung nicht wie behauptet eine islamisch-extremistische oder gar terroristische Bewegung, sondern eine „zivile Vereinigung zur religiösen und säkularen Weiterbildung.“

Kahl warnte vor einer zunehmenden Bedrohung Deutschlands und Europas durch Russland. „Russland hat die Kampfkraft an der Westgrenze verdoppelt. Das kann man nicht alles als Defensive gegen den Westen beurteilen“, sagte er. Es sei möglich, dass Russland versuchen werde, die Bundestagswahl zu beeinflussen. „Wir müssen zumindest damit rechnen, dass es passieren kann“, sagte Kahl.

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