Ramallah/Jerusalem Die Palästinenserführung hat Israel nach der Serie verheerender Brände Vorverurteilung vorgeworfen. „Die Anklagen gegen die Palästinenser stehen sogar fest, bevor irgendeine Untersuchung stattgefunden hat“, sagte Außenminister Rijad Malki am Montag im palästinensischen Radio. Dies sei bezeichnend für die israelische Politik. „Die schiebt die Schuld für alles den Palästinensern in die Schuhe, selbst wenn ein Meteorit vom Himmel fällt oder ein Erdbeben die Region trifft.“
Nach den tagelangen verheerenden Feuern in Israel geht die Polizei in 30 bis 40 Fällen von Brandstiftung aus. Es würden 90 Feuer in Israel untersucht, berichtete das israelische Radio am Montag unter Verweis auf einen leitenden Polizisten. Die Polizei habe 23 Verdächtige festgenommen, zwei Drittel davon seien Araber. Eine Bestätigung durch den Polizeisprecher stand zunächst aus.
Polizeichef Roni Alscheich hatte bereits kurz nach Beginn der Brandserie davon gesprochen, dass Brandstiftungen „nationalistisch motiviert“ gewesen seien. Israelische Medien sprachen von einer „Feuer-Intifada“ der Palästinenser.
Israel nutze solche Vorwürfe, um Siedlungen im Westjordanland zu rechtfertigen, sagte Malki. „Da sind Siedler, die Feuer im Westjordanland in der Nähe von Siedlungen gelegt haben, und über die wurde nichts berichtet.“ Nach Angaben israelischer Behörden wurde ein Teil der Brände bei besonders trockenem und windigem Wetter durch Nachlässigkeit entfacht.