Der Vizechef der Welthandelsorganisation WTO, Karl Brauner, rechnet nicht mit einem Austritt der USA. „Für einen Austritt wäre ein Votum des US-Kongresses nötig. Dafür sehe ich keine Mehrheit“, sagte Brauner in einem Interview mit der WirtschaftsWoche.
Zudem ergebe ein Austritt „für die USA weder ökonomisch noch politisch Sinn. Die USA brauchen die WTO nicht zuletzt als Instrument für ihre Auseinandersetzung mit China.“
Besonders teuer sei die Mitgliedschaft auch nicht. Die WTO habe einen Haushalt von 197 Millionen Dollar. Davon zahlten die Amerikaner 22 Millionen - also nur rund elf Prozent.
US-Präsident Donald Trump hat mehrfach mit einem WTO-Austritt angedroht. In der zweiten Juli-Hälfte wollen Senat und Repräsentantenhaus über eine entsprechende Resolution abstimmen.
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Der Vizechef der Welthandelsorganisation, Karl Brauner, fordert Reformen im eigenen Haus, bringt ein Initiativrecht ins Spiel – und glaubt nicht an einen WTO-Austritt der USA. Hier lesen Sie das vollständige Interview.