
London Großbritannien muss laut unabhängigen Vorhersagen möglicherweise noch fast ein halbes Jahrhundert nach dem geplanten Brexit in die Kassen der Europäischen Union einzahlen. Das britische Büro für Haushaltsverantwortung veröffentlichte am Dienstag Dokumente, in denen geschätzt wird, dass die Abschlussrechnung der Briten 37,1 Milliarden Pfund (41,9 Milliarden Euro) betragen dürfte.
Der Großteil davon ist demnach in den nächsten Jahren fällig. Die Zahlungen sollen den Angaben zufolge aber bis zum Jahr 2064 weitergehen, um Verbindlichkeiten wie Pensionen zu begleichen, die Großbritannien während ihres 45-jährigen EU-Mitgliedschaft angehäuft hat.
Im Dezember hatten die britische Regierung und die EU einigen Fortschritt bei den Brexit-Verhandlungen erzielt. Als wichtigste Punkte galten dabei die Rechte von Bürgern im jeweils anderen Gebiet, die Frage nach der Grenze zwischen Nordirland und Irland sowie die Abschlussrechnung. Die Gespräche wurden nun auf das Thema künftige Handelsbeziehungen ausgeweitet.
Die Briten fordern von den verbleibenden 27 EU-Mitgliedern, dass diese ihnen eine Übergangsperiode nach dem Austritt gewähren, der Ende März 2019 vonstatten gehen soll. Während dieses Übergangs bliebe Großbritannien im EU-Binnenmarkt und auch in der Zollunion. Politisch hat das Wort aus London dann aber so gut wie kein Gewicht mehr in der EU.