London Die britischen Verbraucher gehen mit wenig Zuversicht ins neue Jahr. Ein Grund dafür dürfte die Sorge vor einer geringeren Kaufkraft wegen anziehender Inflation sein. Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der GfK-Marktforscher hervorgeht, stieg zwar der gesamte Index für das Konsumklima im Dezember leicht auf minus sieben Punkte von minus acht Zählern im Vormonat. Zugleich aber blickten die Verbraucher so skeptisch auf die Konjunktur in den kommenden zwölf Monaten wie seit dem Anti-EU-Referendum im Sommer nicht mehr.
„Das Vertrauen in die allgemeine Wirtschaftssituation in Großbritannien ist eingebrochen – angesichts der Unsicherheit über die Zukunft in In- und Ausland“, sagte GfK-Experte Joe Staton. Nach dem Brexit-Votum im Juni hat die britische Wirtschaft den ersten Schock vergleichsweise gut verdaut. Allerdings gehen Ökonomen davon aus, dass mit Beginn der Verhandlungen zwischen der Londoner Regierung und der EU über einen britischen EU-Austritt die Unsicherheit wieder zunehmen dürfte.
Die britische Notenbank hatte jüngst von vereinzelten Hinweisen gesprochen, dass Verbraucher aus Angst vor steigenden Preisen größere Einkäufe vorziehen. Der Anstieg der sogenannten Anschaffungsneigung trug im Dezember entscheidend dazu bei, dass das GfK-Barometer leicht zulegte.