Brexit-Verhandlungen Bundesbank-Präsident Weidmann warnt vor Abwertungswettlauf

Die Brexit-Verhandlungen nutzen, um an den Briten ein Exempel zu statuieren? Bitte nicht, meint Bundesbank-Präsident Jens Weidmann. Er wünsche sich das die EU mit Großbritannien „zügig und besonnen“ verhandelt.

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Der Präsident der Deutschen Bundesbank warnt davor, die Brexit-Verhandlungen zu nutzen um ein Exempel zu statuieren. Quelle: Reuters

Berlin Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat vor einem Abwertungswettlauf zur Sicherung von Handelsvorteilen nach der britischen Entscheidung für einen EU-Austritt gewarnt. „Es wäre aus meiner Sicht falsch, das Brexit-Votum nun zum Vorwand für eine aktive Wechselkurspolitik zu nehmen“, sagte Weidmann in einem am Donnerstag veröffentlichten Reuters-Interview anlässlich des G20-Finanzministertreffens am Wochenende.

Bei Abwertungswettläufen verlören letztlich alle. „Vor allem würde es am Ende immer schwieriger, den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik rechtzeitig und ohne gravierende Verwerfungen zu schaffen.“ Weidmann sprach sich dafür aus, „zügig mit den Austrittsverhandlungen zu beginnen und dabei besonnen zu agieren“. Er warnte ausdrücklich: „Es darf nicht darum gehen, Handelshemmnisse zu errichten, um ein Exempel zu statuieren“.

Was eine Anpassung der EZB-Ankaufbedingungen für Anleihen angeht, schloss Weidmann nicht aus, dass eine Diskussion darüber nach der Sommerpause geführt werden wird. „Neben ökonomischen Überlegungen wären in dieser Diskussion allerdings auch die Grenzen des geldpolitischen Mandats und rechtliche Schranken zu beachten“, fügte er hinzu.

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