Dublin Irland macht Großbritannien bei den Brexit-Verhandlungen Druck bei der Klärung des künftigen Status von Nordirland. „In den nächsten zwei Wochen brauchen wir schriftliche Vorschläge“, sagte der irische Außenminister Simon Coveney der Zeitung „Irish Times“ (Samstagausgabe). Ansonsten drohe ein Sommer voller Unsicherheiten. Ein Schlüsselproblem bei den Verhandlungen zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ist die Frage, wie der Grenzverkehr zwischen dem zu Großbritannien gehörenden Nordirland und dem benachbarten EU-Mitglied Irland geregelt werden soll. Das Thema steht auch auf der Tagesordnung des EU-Gipfels Ende Juni.
Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, dass Nordirland quasi im EU-Binnenmarkt bleibt, was Großbritannien ablehnt. Großbritannien könnte sich einen Doppelstatus vorstellen, mit dem Nordirland sowohl zum Königreich als auch zur EU gehören würde. Das wiederum trifft bei der EU auf wenig Gegenliebe. Ohne eine Einigung über die irisch-nordirische Grenze werde es keine einvernehmliche Lösung über den Brexit geben, hat die EU mehrfach gewarnt.