Britischer Premierminister Johnson ernennt früheren Brexit-Minister zum neuen Stabschef

Vier der wichtigsten Mitarbeiter des Regierungschefs kündigten während der „Partygate“-Affäre. Johnson will mit neuem Personal weiter im Amt bleiben.

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Der neue Stabschef im Jahr 2019. Sein früheres Ministerium war nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU zum 31. Januar 2020 aufgelöst worden. Quelle: imago images / i Images

Mit der Ernennung neuer Berater will der britische Premierminister Boris Johnson in der „Partygate“-Affäre Stärke demonstrieren. Der frühere Brexit-Minister Steve Barclay ist künftig als Stabschef in der Downing Street der wichtigste Mitarbeiter des konservativen Regierungschefs. Guto Harri wird neuer Kommunikationsdirektor und soll das Krisenmanagement im Regierungssitz verbessern.

Johnson hatte Wechsel in seinem Umfeld in der Downing Street angekündigt. Damit ging er auf Forderungen seiner Konservativen Partei ein, die „Kultur“ im Regierungssitz zu verbessern. Ein interner Bericht hatte übermäßigen Alkoholkonsum in der Downing Street festgestellt sowie Führungsversagen und Regelbrüche kritisiert. Vor wenigen Tagen hatten dann auf einen Schlag mehrere von Johnsons engsten Mitarbeitern gekündigt.

Während der Corona-Lockdowns fanden in der Downing Street immer wieder Partys statt, die aufgrund der geltenden Kontaktbeschränkungen verboten waren. Johnson soll bei einigen selbst dabei gewesen sein. In mehreren Fällen ermittelt die Polizei. Einige Abgeordnete seiner Partei haben Johnson deshalb bereits schriftlich ihre Unterstützung entzogen. Sprechen sich 54 Tories gegen den Premier aus, käme es zu einem parteiinternen Misstrauensvotum.

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