Brückeneinsturz Zu strenge EU-Regeln – Oettinger weist Vorwürfe wegen Genua-Katastrophe zurück

Italiens Innenminister Salvini wettert nach dem Brückenunglück von Genua gegen die EU. Haushaltskommissar Günther Oettinger hält dagegen.

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Brüssel/Genua EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger hat Vorwürfe aus Italien wegen der Brücken-Katastrophe von Genua zurückgewiesen. „Es ist sehr menschlich, einen Schuldigen zu suchen, wenn ein schreckliches Unglück wie in Genua passiert“, schrieb der CDU-Politiker am Donnerstag auf Twitter. „Trotzdem gut, sich die Fakten anzuschauen.“

In den vergangenen sieben Jahren habe Italien 2,5 Milliarden Euro an EU-Regionalhilfen für Straßen und Bahnen bekommen sowie zwölf Milliarden Euro aus dem EU-Investitionsprogramm. Darüber hinaus habe die EU italienische Investitionen in Höhe von 8,5 Milliarden Euro gebilligt.

Seine Gedanken seien nun vor allem bei den Opfern des Unglücks und deren Familien. „Es wird wichtig sein zu verstehen, was passiert ist, um eine weitere derartige Katastrophe zu vermeiden“, schrieb Oettinger. „Ich vertraue darauf, dass die italienischen Behörden alle nötigen Maßnahmen ergreifen.“

Der italienische Innenminister Matteo Salvini hatte nach dem Brückeneinsturz vom Dienstag einen Zusammenhang mit den strengen europäischen Defizitregeln hergestellt. Die Verkehrssicherheit in Italien dürfe davon nicht beeinträchtigt werden, verlangte er.

Während eines Unwetters war am Dienstag ein langer Abschnitt des vielbefahrenen Polcevera-Viadukts in Genua eingestürzt und hatte zahlreiche Fahrzeuge in die Tiefe gerissen. Mindestens 40 Menschen kamen ums Leben, bis zu 20 weitere galten am Donnerstag noch als vermisst.

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