Bürgerkrieg Erdogan fordert EU-Unterstützung für türkische Militärhilfe in Libyen

In einem Gastbeitrag betont Erdogan die gemeinsamen strategischen Interessen mit der EU. Er bietet Hilfe bei der Ausbildung libyscher Soldaten an.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die EU aufgefordert, sich hinter die türkische Militärhilfe für die Regierung in Libyen zu stellen. „Angesichts der Tatsache, dass Europa weniger Interesse an einer militärischen Hilfe für Libyen hat, wäre die offensichtliche Möglichkeit, mit der Türkei zusammenzuarbeiten, die bereits militärische Hilfe leistet“, schrieb Erdogan einen Tag vor der Libyen-Konferenz in Berlin in einem Gastbeitrag für „Politico“.

Die Türkei unterstützt die von der UN anerkannte Regierung von Fajes al-Serradsch bereits. Deutschland möchte auf der hochkarätigen Konferenz am Sonntag, zu der auch Erdogan anreisen wird, eine Verpflichtung aller in Libyen aktiven Staaten erreichen, dass sie auf Waffenlieferungen verzichten und den Waffenstillstand einhalten.

Erdogan erhob kurz vor der Konferenz zudem schwere Vorwürfe gegen Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien. Deren „undemokratische Regierungen“ unterstützten den abtrünnigen General Chalifa Haftar, der einen Staatsstreich in Libyen plane. Der türkische Präsident bot an, dass sein Land die Soldaten der libyschen Armee ausbilden und sie etwa im Kampf gegen Terrorismus und Menschenhandel unterstützen könnte.

An dem Treffen in Berlin sollen auch Haftar und al-Serradsch teilnehmen. Ein türkisch-russischer Versuch, einen Waffenstillstand zwischen beiden Bürgerkriegsparteien auszuhandeln, war vor wenigen Tagen in Moskau an Haftar gescheitert. 

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