Bürgerkrieg Keine Einigung im Libyen-Konflikt zwischen Haftar und Al-Sarradsch

Im libyschen Bürgerkrieg sollte ab Sonntag eigentlich Waffenruhe herrschen. Nun sind Friedensverhandlungen in Moskau zwischen den rivalisierenden Lagern gescheitert.

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Bürgerkrieg: Keine Einigung im Libyen-Konflikt Quelle: dpa

Die beiden rivalisierenden Regierungen in Libyen haben sich nicht auf ein Ende des Bürgerkriegs geeinigt. Fajis al-Sarradsch, Chef der international anerkannten Regierung in Tripolis, sowie sein Gegenspieler, Militärführer Chalifa Haftar, verließen Moskau am Dienstag ohne die Unterzeichnung einer Vereinbarung zum Ende der Gefechte. Die Arbeit mit beiden Seiten gehe weiter, teilte das russische Außenministerium mit.

Es berichtete von Haftars Abreise, der ohne Unterschrift ausgereist sei. Al-Sarradsch sei ebenfalls abgereist, meldeten russische Medien. Dieser hatte am Montag aber einen Vertragsentwurf unterzeichnet, während Haftar um mehr Bedenkzeit bat.

Am Montag hatten die Verhandlungen für einen Waffenstillstand etwa sieben Stunden gedauert, direkt trafen Al-Sarradsch und Haftar dabei nicht aufeinander. Stattdessen berieten sie jeweils mit russischen und türkischen Topdiplomaten und Militärs.

Russland und die Türkei hatten zuvor eine vorläufige Waffenruhe ausgehandelt, die am Sonntag in Kraft trat und die erste seit Monaten war. Es gab Berichte über Verstöße von beiden Seiten.

Libyen ist nach dem Sturz und Tod des langjährigen Diktators Muammar al-Gaddafi 2011 ins Chaos gerutscht. Der Bürgerkrieg drohte in jüngster Zeit zu eskalieren. Verschiedene ausländische Akteure unterstützen die rivalisierenden Regierungen. Die Regierung im Osten wird von Haftars Truppen gestützt und von Frankreich, Russland und arabischen Ländern wie Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien gefördert. Die Türkei, Italien und Katar unterstützen die Regierung in Tripolis.

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