Bürgerkrieg Syrische Armee weitet Angriffe auf Rebellen in Ost-Ghuta aus

Truppen der syrische Armee erzielen weitere Fortschritte in Ost-Ghuta. Mehrere Städte wurden zurückerobert. Unabhängige Beobachter sprechen von einem Erfolg.

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Rauch steigt über dem umkämpften syrischen Rebellengebiet Ost-Ghuta auf. Am Samstag sollen syrische Truppen weitere Erfolge erzielt worden sein. Quelle: dpa

Beirut Die syrische Armee hat bei ihrer Offensive auf die Rebellen-Hochburg Ost-Ghuta Beobachtern zufolge am Samstag maßgebliche Fortschritte erzielt. Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad rückten der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge auf die letzte Verbindung der zweigeteilten Enklave der Aufständischen vor und isolierten die beiden Städte Duma und Harasta. Nach dem Vorstoß seien die Verbindungsstraßen zwischen den beiden großen Städten in der Enklave der Aufständischen nun im Schussbereich der Regierungssoldaten. Zudem sei der Ort Mesraba an der Verbindungsstelle des nördlichen und südlichen Rebellengebiets eingenommen worden.

Den Beobachtern zufolge gab es in der Nacht sowohl Luftangriffe als auch Artilleriebeschuss auf das Rebellengebiet. Auch das staatliche syrische Fernsehen berichtete von einer Ausweitung der Kampfhandlungen. Bei den Angriffen sind in den vergangenen Wochen nach Angaben von Beobachtern rund 1000 Menschen getötet worden.

Assad und sein Hauptverbündeter Russland wollen nach eigenen Angaben mit der Offensive den Beschuss der nahegelegenen syrischen Hauptstadt Damaskus durch Aufständische unterbinden. Wie bei früheren Vorstößen setzen die Regierungstruppen dabei vor allem auf einen massiven Beschuss aus der Luft sowie eine enge Belagerung der Rebellengebiete. Aufständische gaben an, bei Gegenangriffen in den vergangenen Tagen mehrere Stellungen zurückerobert zu haben.

Am späten Freitagabend verließ eine kleine Gruppe aufständischer Kämpfer mit ihren Familien die eingeschlossene Region in eine von der Opposition gehaltene Gegend im Nordwesten des Landes. Die beiden größten Rebellengruppen gaben aber an, Ost-Ghuta nicht zu verlassen und für sich sowie ihre Familien keinen entsprechenden Deal aushandeln zu wollen.

In der seit Jahren belagerten Rebellen-Enklave sind UN-Schätzungen zufolge rund 400.000 Menschen eingeschlossen. Die Kampfhandlungen behindern dringend benötigte Hilfslieferungen in das Gebiet. Hilfsorganisationen hatten am Freitag einen neuen Versuch der Versorgung der hungernden Bevölkerung in der Region vor Damaskus gestartet und 13 Lastwagen mit Nahrungsmittelpaketen losgeschickt.

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