Athen/Harmanli In zwei Flüchtlingslagern in Griechenland und Bulgarien ist es zu Ausschreitungen zwischen Migranten und den Sicherheitskräften gekommen. Auslöser der Unruhen auf der Mittelmeerinsel Lesbos war der Tod einer 66-jährigen Frau und eines sechsjährigen Kindes. Sie kamen ums Leben, als am Donnerstagabend in einem Zelt eine Gasflasche explodierte, die zum Kochen benutzt worden war. Daraufhin kam es zu kurzen Ausschreitungen zwischen Dutzenden Einwanderern und der Polizei.
Deutlich heftiger waren die Zusammenstöße im größten bulgarischen Flüchtlingslager Harmanli, wo nach Behördenangaben mehr als 400 Personen festgenommen wurden. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Gummigeschosse ein. Nach Angaben des Innenministeriums wurden 24 Beamte und drei Migranten verletzt.
Der Protest gegen die Behörden entzündete sich an der vorübergehenden Abriegelung des Lagers wegen des Verdachtes auf eine ansteckende Krankheit. Gesundheitsexperten der Behörden hatten erklärt, die Medienberichte darüber seien übertrieben. Die Bevölkerung sei nicht gefährdet.
Der bulgarische Ministerpräsident Boiko Borissow sagte wegen der Zwischenfälle einen geplanten Besuch in Ungarn ab. Er kündigte an, die mutmaßlichen Randalierer Anfang Dezember nach Afghanistan abzuschieben. Alle anderen Beteiligten würden in abgeriegelte Lager gebracht.