Hongkong Die Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam will die seit Monaten anhaltenden Proteste für mehr Demokratie mit einem Dialog eindämmen. Sie schaffe eine „Kommunikationsplattform“, um Differenzen in der Metropole zu lösen, kündigte Lam am Dienstag an. Dazu werde eine Studie in Auftrag gegeben, die mittels Faktensuche den Ursachen der Proteste und der Reaktion der Polizei nachspüren solle.
Am Sonntag hatte die Demokratiebewegung eine riesige Kundgebung auf die Beine gestellt. Dabei blieb es friedlich, doch vorangegangene Proteste waren oft von Gewalt überschattet. Lam und andere lokale Regierungsvertreter hatten einen Dialog mit Aktivisten davon abhängig gemacht, dass die Demonstrationen friedlich bleiben.
Doch die jüngsten Zugeständnisse Lams bleiben hinter den Forderungen der Demonstranten zurück. Sie fordern unter anderem ihren Rücktritt und unabhängige Ermittlungen zu von ihnen beklagten Gewaltexzessen der Polizei.
Mehr: Mit nahezu imperialer Arroganz schaltet sich die US-Regierung in die Proteste ein, schreibt Stefan Baron im Gastkommentar. Ihr Verhalten verstößt zudem gegen die Wiener Konvention.