CDU-Außenpolitiker Röttgen „Trump begibt sich auf Sprachniveau eines Diktators“

Norbert Röttgen sieht für das Problem mit Nordkorea nur eine Lösung. Und das ist laut dem CDU-Politiker nicht das von US-Präsident Trump angekündigte „Feuer und Zorn“. Vielmehr komme es auf China an.

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Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag setzt im Nordkorea-Konflikt auch China. Quelle: dpa

Berlin Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen setzt auf größeren Druck von China auf Nordkorea, um eine weitere Eskalation des Streits mit den USA und der Weltgemeinschaft zu verhindern. „China hat noch mehr Möglichkeiten, die es einsetzen kann“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag am Donnerstag dem Deutschlandfunk. China selbst habe auch ein hohes Interesse an Stabilität. „Und darum gibt es, je mehr es sich eskaliert, ein zunehmendes chinesisches Interesse, diese Eskalation zu beenden.“ Dass Nordkorea mit seinem Atomprogramm offenbar weiter als bislang gedacht sei, sei ohne Hilfe von außen kaum vorstellbar. Von wem, wisse er nicht, sagte Röttgen.

Als „irrational“ kritisierte der CDU-Politiker die Drohung von US-Präsident Donald Trump, die Amerikaner würden gegebenenfalls mit „Feuer und Zorn“ gegen Nordkorea vorgehen. Trump spreche mit seiner Andeutung der Möglichkeit eines Nuklearschlages etwas aus, „was undenkbar ist“. Röttgen sagte, dass es weiter „nur eine Lösung gibt für das Nordkorea-Problem durch das Zusammenwirken von den USA und China“. Daran änderten Trumps Worte nichts. „Aus meiner Sicht bleibt es bei aller Rhetorik des Präsidenten bei dieser Grundeinsicht.“

Womöglich wolle Trump damit China stärker zum Handeln drängen. Röttgen bemängelte dennoch Trumps Äußerungen scharf. „Er begibt sich ja sozusagen auf das Sprachniveau seines Gegenübers in Nordkorea, eines Diktators. Darum ist das mit nichts zu rechtfertigen“, unterstrich er. Europa befinde sich in diesem Streit allerdings weitgehend in einer Zuschauerrolle.

Die Führung in Nordkorea hatte als Reaktion auf Trumps Äußerungen vom Wochenende mit einem Raketenangriff auf die US-Pazifikinsel Guam gedroht.

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