Chefökonom TV-Moderator Kudlow ist Trumps Top-Kandidat für Cohn-Nachfolge

Einen Abschluss in Ökonomie besitzt Larry Kudlow nicht. Dennoch hat der TV-Mann offenbar beste Chancen, Trumps oberster Wirtschaftsberater zu werden.

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Der Fernseh- und Radiomoderator gilt als einer von Trumps loyalen und informellen Beratern. Quelle: Reuters

Washington Der Fernsehmoderator und Ökonom Larry Kudlow ist offenbar Donald Trumps Top-Kandidat für die Nachfolge von Chefökonom Gary Cohn. Mehrere Medien zitierten in der Nacht zu Dienstag Quellen im Weißen Haus, wonach Trump Kudlow binnen weniger Tage seinem obersten Wirtschaftsberater ernennen werde.

Lawrence A. „Larry“ Kudlow (70) moderiert derzeit beim TV-Sender CNBC und ist zudem Radiomoderator und Kolumnist. In den 80er-Jahren beriet er die Regierung von Ronald Reagan.

Kudlow war Chef-Ökonom bei der Investmentbank Bear Stearns. Mehrfach hat er einschneidende Steuersenkungen als Treiber für Wirtschaftswachstum bezeichnet.

In verschiedenen Berichten wird angemerkt, dass Kudlow keinen Abschluss in Ökonomie habe. Dafür hatte er Trump bereits im Wahlkampf 2016 unterstützt und gilt heute als einer seiner loyalen und informellen Berater. Kudlow wird als gut verdrahtet in der republikanischen Partei beschrieben.

Neben Kudlow wurden zuletzt auch dem ehemaligen Microsoft-Manager Chris Liddell gute Chancen auf die Nachfolge von Cohn eingeräumt, wie verschiedene Medien unter Berufung auf Vertreter des US-Präsidialamtes mitteilten.

Liddell war bei Microsoft und General Motors Finanzchef. Das mache ihn zu einem attraktiven Kandidaten, hieß es. Der 59-Jährige arbeitete unter anderem an Projekten zur Modernisierung der Informationstechnologie und der Digitalisierung von Gesundheitsdaten mit, bei denen eine enge Kooperation mit Regierungseinrichtungen nötig war.

Trumps derzeitiger Top-Wirtschaftsberater Cohn verlässt das Weiße Haus in den kommenden Tagen inmitten einer tobenden Debatte über US-Strafzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe. Der 57-Jährige war maßgeblich an der jüngst verabschiedeten Steuerreform beteiligt, soll mit Trump aber in fast allen anderen Feldern überkreuz gelegen haben. Bei den Strafzöllen stellte sich Cohn bis zuletzt gegen den Präsidenten – letztlich vergebens.

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