China Arbeitsmarkt im Umbruch

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China will Grips anlocken

 

Kaptalintensive Unternehmen, die vor allem hochqualifizierte Arbeitskräfte brauchen, sollen zum neuen Hauptstandbein Chinas ausgebaut werden. Die Zentren befinden sich in den Küstenmetropolen im Jangtse und Perlfluss Delta: dort befinden sich renommierte Universitäten, aber auch Absolventen anderer Talentschmieden strömen in die vielversprechenden Küstenstädte. China hat sich in seiner Entwicklung weg vom Billiglohnland, weg von der Werkbank der Welt, ehrgeizige Ziele gesteckt: Festgeschrieben im letzten Fünfjahresplan will China im Jahr 2050 Weltmarktführer beim Humankapital sein. Qualifikation und Produktivität der Chinesen müssen also rasant ansteigen. Aber nicht nur die eignen Köpfe sollen brillieren: „China sicherte sich bereits den Zugang zu natürlichen Ressourcen in Afrika und Australien, nun möchte das Land auch die besten Wissensressourcen, die besten Nachwuchskräfte der ganzen Welt ansaugen“, sagt Zimmermann.

 

China braucht Zuwanderung nicht nur, um die ambitionierten Humankapital-Ziele zu erreichen. Der demografische Wandel allein sorgt schon für einen zunehmenden Arbeitskräftemangel. Die Ein-Kind-Politik, die 1979 begleitend zur wirtschaftlichen Öffnungspolitik eingeführt wurde, hat dazu geführt, dass die Gesellschaft in kurzer Zeit drastisch alterte: lag das Durchschnittsalter 1980 noch bei 22 ist es inzwischen auf 36 hochgeschossen. Im Jahr 2000 waren sieben Prozent der Chinesen über 65 Jahre alt, 2050 werden es prognostizierte 25 Prozent sein. Chinas Altersstruktur nähert sich rasch der Altersstruktur hochentwickelter Länder wie Japan, Deutschland oder Italien an. Sie haben momentan den höchsten Anteil älterer Menschen, aber auch schon einen Wohlstand erreicht, von dem China noch weit entfernt ist. Dazu Zimmermann: „Selbst wenn die Ein-Kind-Politik, die inzwischen recht locker gehandhabt wird, abgeschafft würde, wird das nichts an der Geburtenrate ändern. Je höher der Enzwicklungsstand der Gesellschaft, desto weniger Kinder werden geboren. In China ist es längst nicht mehr so wichtig viele Kinder zu haben. Lieber investieren die Eltern in die gute und teure Ausbildung eines Sprösslings.“

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