China Peking treibt Fusionen von Staatsfirmen voran

Damit Chinas schuldengeplagte Staatskonzerne wieder mehr Gewinne abwerfen, sollen sie zusammengelegt und reformiert werden. Die chinesische Regierung genehmigte nun eine der bislang größten Übernahmen im Staatssektor.

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Chinas Präsident will den schwerfälligen und schuldengeplagten Staatssektor neu ordnen. Quelle: Reuters

Shanghai China forciert den Zusammenschluss staatlicher Unternehmen. Die Regierung genehmigte zum Wochenanfang eine der bislang größten Übernahmen im Staatssektor, wie die Regulierungsbehörde am Dienstag mitteilte. Demnach schluckt der führende Baustoffproduzent in der Volksrepublik, China National Building Materials Group (CNBM), den kleineren Rivalen China National Materials (Sinoma).

Die Übernahme ist Teil des von Präsident Xi Jinping angestoßenen Plans, den schwerfälligen und schuldengeplagten Staatssektor neu zu ordnen. Chinas Wirtschaftswachstum hat sich deutlich abgeschwächt und das asiatische Land ächzt unter massiven Überkapazitäten.

Damit die Staatskonzerne wieder mehr Gewinne abwerfen und ihre Schulden in den Griff bekommen, sollen sie zusammengelegt und reformiert werden. Staatlichen Medienberichten zufolge ist die Anzahl der Unternehmen im Staatsbesitz, für die die Regulierungsbehörde SASAC zuständig ist, in diesem Jahr bereits auf 104 von 111 gesunken. Den Berichten zufolge soll die Zahl letztendlich auf 40 fallen. Diese sollen dann auch wettbewerbsfähig zu internationalen Großkonzernen sein.

Die Fusionswelle geht quer durch alle Branchen. Im vergangenen Jahr ging etwa die China Power Investment Group, einer von Chinas größten staatlichen Stromerzeugern, mit dem Reaktorkonzern State Nuclear Power Technology zusammen. Zudem fusionierten zwei lokale Eisenbahn-Hersteller. Zwei von Chinas größten Stahlproduzenten, die Baoshan Iron and Steel Group sowie die Wuhan Iron and Steel Group arbeiten gerade an gemeinsamen Restrukturierungsplänen.

Wie sehr die Flaute im Bausektor und fallende Zementpreise dem chinesischen Branchenprimus CNBM zu schaffen machen, zeigt eine Mitteilung der an der Börse gelisteten Tochtergesellschaft, China National Building Material, vor wenigen Wochen. Darin warnte das Unternehmen davor, dass der Gewinn im ersten Halbjahr „sehr deutlich“ sinken werde.

Der Staat stellt den Mutterkonzern nun auf noch breitere Füße: Nach der Übernahme des kleineren Rivalen Sinoma kommt CNBM dann auf eine Bilanzsumme von umgerechnet 66 Milliarden Euro, wie die Zeitung „China's Securities Times“ am Dienstag berichtete.

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