




Die Stimmung in der chinesischen Industrie trübt sich weiter ein. Im Februar sank sowohl der vom privaten Wirtschaftsmagazin „Caixin“ erhobene Einkaufsmanagerindex als auch sein staatliches Pendant. Der „Caixin“-Index sei auf 48 (Januar 48,4) Punkte gefallen, teilte das Magazin am Dienstag in Peking mit. Volkswirte hatten hier zumindest auf eine Stagnation auf dem niedrigen Niveau gerechnet.
Der vom staatlichen Handelsverband CFLP erhobene Einkaufsmanagerindex gab im Februar auf 49 Punkte nach. Im Januar hatte er noch 49,4 betragen und fiel damit auf den tiefsten Stand seit November 2011. Der Index hat eine 100-Punkte-Skala, Werte unter 50 bedeuten Rückgang, Werte über 50 stehen für Wachstum.
Auch hier hatten sich die Experten einen besseren Wert erhofft. Beide Indikatoren entfernten sich damit zudem weiter von der kritischen Marke von 50 Zählern. Zugleich wiesen Ökonomen aber darauf hin, dass sie Angaben durch die Feiertage anlässlich des chinesischen Neujahrsfests verzerrt würden.
Während der offizielle PMI auf einer Umfrage bei 3000 großen Unternehmen basiert, werden für den Caixin-Index vorwiegend kleine und mittelgroße Firmen befragt.
China will Millionen Jobs bei "Zombie-Firmen" streichen
In China sollen Insidern zufolge in den kommenden Jahren fünf bis sechs Millionen Arbeitsplätze bei "Zombie-Firmen" gestrichen werden. Die Jobs fielen in den kommenden zwei bis drei Jahren im Zusammenhang mit dem verschärften Vorgehen der Behörden gegen Überkapazitäten und Umweltverschmutzung weg, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
China geht derzeit verschärft gegen "Zombie-Firmen" vor, also Unternehmen, die seit Jahren Verluste schreiben. Der Stellenabbau sei so umfangreich wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr, sagten die Insider. Das zuständige Ministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Am Montag hatte Arbeitsminister Yin Weimin erklärt, allein in der Kohle- und Stahlindustrie fielen 1,8 Millionen Jobs weg. Einen Zeitraum nannte er nicht. Um soziale Unruhen zu vermeiden, neue Stellen zu schaffen und Schulden von pleitegehenden Firmen zu begleichen, stellt die Regierung umgerechnet fast 15 Milliarden Euro in den kommenden beiden Jahren zur Verfügung.