Corona-Inzidenz & Hochrisikogebiet Diese Corona-Regeln gelten für deutsche Urlauber in Portugal

Worauf Urlauber in Portugal jetzt achten sollten. Quelle: imago images

Fast jede Corona-Neuinfektion ist in Portugal auf die Delta-Variante zurückzuführen. Die Einreise nach Portugal ist aber weiterhin möglich. Viele Deutsche zieht es nach Lissabon, Porto oder an die Algarve. Worauf Urlauber jetzt achten sollten.

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Seit Anfang Juli hat sich die Corona-Lage in Portugal zunehmend verschlechtert. Zwar sinkt die 7-Tage-Inzidenz wieder leicht, bleibt aber stetig auf einem hohen Niveau. Dies liegt auch an der Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus, die für einen großen Teil der Neuinfektionen in Portugal verantwortlich ist. Bis vor wenigen Wochen galt in Hochrisikoregionen noch eine Ausgangssperre. Mit dem 1. August wurde die Ausgangssperre allerdings wieder aufgehoben. Worauf Urlauber auf der Iberischen Halbinsel, Madeira und den Azoren nun achten müssen.

Wie hoch ist der Anteil der Delta-Variante derzeit in Portugal?

Auf die Delta-Variante sind in Portugal mittlerweile 99,3 Prozent der Neuinfektionen zurückzuführen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt in Portugal aktuell bei 159,8.

Wie hoch ist die Impfquote in Portugal?

In Portugal haben bereits 82,05 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung erhalten. Vollständig geimpft sind 72,84 Prozent.

Worauf müssen Urlauber vor einer Reise nach Portugal achten?

Seit dem 15. August 2021 gelten in Portugal nur noch die Regionen Lissabon und Algarve als Hochrisikogebiet. Die Einreise ist also weiterhin möglich. Sollten sich Urlauber also dafür entscheiden, mit dem Flugzeug, Auto oder dem Schiff nach Portugal zu reisen, gelten je nach Herkunftsland verschiedene Regeln, die bei der Einreise beachtet werden sollten.

So besteht keine Quarantänepflicht, allerdings müssen Reisende aus der EU oder anderen Schengen-Staaten einen negativen Antigen-Test (TRAg) oder einen negativen Nukleinsäureamplifikationstest (TAAN) nachweisen. Der Antigen-Test darf dabei nicht älter als 48 Stunden sein, der TAAN ist 72 Stunden lang gültig. Kinder unter zwölf Jahren, sowie vollständig Geimpfte mit einem gültigen EU-Zertifikat sind von dieser Regel ausgenommen und somit nicht verpflichtet, einen negativen Test bei der Anreise vorzulegen.

Reisende, die bis 14 Tage vor der Anreise noch in Brasilien, Großbritannien, Indien, Nepal, Nordirland oder Südafrika waren, müssen sich in eine 14-tägige Selbstisolation begeben. Vollständig Geimpfte und Kinder unter zwölf Jahren sind auch von dieser Regelung ausgenommen. Für Flugreisende gilt, dass bei der Einreise die Körpertemperatur gemessen wird. Liegt diese über 38 Grad, so können Behörden weitere Untersuchungen anordnen. Bei einer Reise mit dem Auto sollten Urlauber zwingend die Regelungen in Transitländern beachten.

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Welche Maßnahmen gelten derzeit in Portugal?

In Portugal gilt derzeit noch immer der allgemeine Notstand. Allerdings hat die Regierung beschlossen die Beschränkungen teilweise zurückzunehmen. So sind zum Beispiel die Öffnungszeiten von Restaurants oder Geschäften nicht mehr beschränkt und die landesweite Ausgangssperre ist schon seit dem 1. August aufgehoben. Kapazitätsbeschränkungen bleiben aber weiterhin bestehen. Um also zu viele Besucher gleichzeitig zu vermeiden, verkehren deshalb mehr öffentliche Verkehrsmittel. 

Wie in Deutschland gilt auch in Portugal die Maskenpflicht in Bussen, Bahnen sowie Geschäften. Dies gilt auch, wenn der empfohlene Mindestabstand im öffentlichen Raum nicht eingehalten werden kann. Einen Verstoß ahnden die Behörden mit Bußgeldern in Höhe von bis zu 500 Euro für Einzelpersonen und bis zu 5000 Euro für Gruppen. Kinder unter zehn Jahren mit einem ärztlichen Attest sind jedoch von dieser Regel ausgenommen, Reisende müssen insgesamt mit häufigen Kontrollen rechnen.

Was gilt in Hotels, Restaurants und am Strand?

In Restaurants muss von Freitag, 19 Uhr, bis Sonntag und an Feiertagen ein Nachweis über eine vollständige Impfung oder ein negatives Testergebnis vorgelegt werden. Unter der Woche gelten die üblichen Hygiene-Standards. Die Außenbereiche von Restaurants unterliegen diesen Beschränkungen allerdings nicht.

Hotels und andere Ferienunterkünfte verlangen wie am Flughafen auch einen gültigen Nachweis über eine vollständige Impfung oder ein negatives Testergebnis. Viele Hotels und touristische Unterkünfte verfügen auch über eigene Tests, die beim Check-in angeboten werden. Darüber hinaus wird bei der Abreise empfohlen, einen Test schon vor dem endgültigen Verlassen der Unterkunft zum Beispiel in einer Apotheke zu absolvieren.

Strände haben in Portugal wie gewohnt geöffnet. Vor allem viel besuchte Küsten setzen auf ein Ampelsystem, das die Anzahl der Besucher regulieren soll. Der Zugang zum Strand erfolgt nur mit Maske, die auch beim Verlassen des Strandes wieder angezogen werden muss. Private Feiern, Versammlungen und der Konsum von Alkohol im öffentlichen Raum sind untersagt. Diskotheken und Clubs bleiben zudem weiterhin geschlossen. 

Was gilt auf Madeira und den Azoren?

Der Hafen von Funchal auf Madeira. Quelle: imago images
  • Madeira: Vor der Einreise nach Madeira müssen Urlauber eine Gesundheitserklärung abgeben. Diese kann sowohl online abgerufen als auch von der zuständigen Fluggesellschaft ausgehändigt werden. Reisende sind zudem verpflichtet einen negativen PCR-Test vorzulegen. Dieser darf nicht älter als 72 Stunden sein, kann aber auch direkt bei der Ankunft auf Madeira durchgeführt werden. Allerdings müssen sich Urlauber dann bis zum Erhalt des Testergebnisses für etwa zwölf Stunden in Selbstisolation begeben.

    Vollständig Geimpfte oder Genesene sind von dieser Regelung ausgenommen. Die benötigten Nachweise müssen aber in der Madeira-App vorab auf Englisch hinterlegt werden. Zusätzlich gilt auf Madeira die Maskenpflicht sowie die allgemeinen Hygieneregeln. Zwischen 1 und 5 Uhr morgens wurde eine Ausgangssperre verhängt. Medizinische oder berufliche Gründe werden als Ausnahmen akzeptiert. Die Rückreise zum Flughafen allerdings gilt nicht als Grund. Demnach wird empfohlen, die Fahrt vom und zum Flughafen der Uhrzeit entsprechend anzupassen.

  • Azoren: Vor der Anreise auf die Inseln der Azoren müssen Urlauber einen Online-Fragebogen ausfüllen. Im Anschluss erhalten Reisende einen Barcode, der zur Einreise berechtigt. Bei Einreise über den Luft- oder Seeweg muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden. Dieser darf nicht älter als 72 Stunden sein, Kinder unter zwölf Jahren sind von der Testpflicht befreit. Dies gilt auch für Inhaber eines EU-Covid-Zertifikats. Sollten Urlauber einen Aufenthalt von mehr als sieben Tagen planen, so ist zu beachten, dass am sechsten und am zwölften Tag ein erneuter Test verlangt wird. Auf den Azoren gilt im öffentlichen Raum zudem eine Maskenpflicht. Auch gelten auf den verschiedenen Inseln der Azoren fünf verschiedene Risikostufen, weshalb manche Regionen von nächtlichen Ausgangssperren betroffen sind.

Was müssen Reisende bei der Rückkehr nach Deutschland beachten?

Seit dem 1. August 2021 gilt in Deutschland die neue, geänderte Corona-Einreiseverordnung. Das Bundeskabinett will damit der noch immer sehr dynamischen Entwicklung des Coronavirus entgegenwirken. Personen ohne gültiges EU-Covid-Zertifikat sind somit verpflichtet, ein negatives Testergebnis bei der Rückkehr nach Deutschland vorzulegen. Bei einem Verstoß droht ein Bußgeld. 

Reisende, die aus Portugal nach Deutschland zurückkehren, müssen sich laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) zudem in eine zehntägige häusliche Quarantäne begeben. Die Quarantäne kann jedoch unmittelbar mit dem Nachweis über eine vollständige Impfung, Genesung oder ein negatives Testergebnis auf dem Einreiseportal der Bundesrepublik beendet werden.

Mehr zum Thema: Symptome der Delta-Variante, Grippe und Erkältung im Vergleich

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