Corona-Pandemie Neue Lockdown-Welle in China: Wichtige Wirtschaftszentren betroffen

Aktuell sind mindestens 28 Städte von Teil-Lockdowns betroffen. Quelle: VIA REUTERS

Millionen Chinesen sind erneut von Lockdowns betroffen, weil es in vielen Städten neue Corona-Fälle gibt. Das könnte erneut für Lieferketten-Probleme sorgen.

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Steigende Corona-Infektionen haben in China eine neue Welle von Lockdowns ausgelöst. Von Wuhan in Zentralchina bis Xining im Nordwesten wurden Stadtteile mit Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern abgeriegelt, um die Ausbreitung des Virus aufzuhalten.

Die Behörden meldeten am Donnerstag den dritten Tag in Folge mehr als 1000 neue Covid-Fälle – eine im internationalen Vergleich geringe Zahl, aber genug, um neue Verbote und Einschränkungen im ganzen Land auszulösen. Damit könnte es erneut zu Verzögerungen in internationalen Lieferketten kommen.

Zu den betroffenen Kommunen zählt mit Guangzhou die viertgrößte Stadt des Landes gemessen an der Wirtschaftsleistung. Dort wurden am Donnerstag weitere Straßen und Stadtteile abgeriegelt, Menschen durften ihre Wohnungen nicht verlassen. Der Grund: Neue Gebiete wurden als Hochrisikobereiche eingestuft.

Bereits zu Wochenbeginn waren in 28 Städten mehr oder weniger strenge Lockdowns in Kraft. Den Analysten des Finanzinstituts Nomura zufolge waren damit rund 207,7 Millionen Menschen in Regionen betroffen, die etwa 25,6 Billionen Yuan (rund 3,5 Billionen Euro) oder rund ein Viertel des chinesischen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften.

In Wuhan, wo Ende 2019 der weltweit erste Corona-Ausbruch nachgewiesen wurde, werden in dieser Woche etwa 20 bis 25 Neuinfektionen täglich gemeldet. Das hat die Behörden dazu veranlasst, mehr als 800.000 Menschen in einem Stadtteil anzuweisen, bis Sonntag zu Hause zu bleiben. „Ich weiß nicht, was ich tun soll“, sagte ein 38-jähriger Einwohner von Wuhan mit dem Nachnamen Chang. „Wir fühlen uns wie betäubt von dem Ganzen. Wir fühlen uns mehr und mehr abgestumpft.“

Verkauf von Schweinefleisch teilweise verboten

In Wuhan wurde zudem der Verkauf von Schweinefleisch in Teilen der Stadt ausgesetzt, wie aus Bildern und Beiträgen in den sozialen Medien hervorgeht. Zuvor war ein Corona-Fall festgestellt worden, der nach Angaben der Behörden mit der lokalen Schweinefleisch-Lieferkette in Verbindung stand.

In Xining, der Hauptstadt der Provinz Qinghai, wurde in den sozialen Medien von Lebensmittelknappheit und Preissteigerungen bei lebenswichtigen Gütern berichtet. „Um das Risiko einer Übertragung zu verringern, wurden einige Gemüse- und Obstgeschäfte geschlossen und unter Quarantäne gestellt“, sagte ein Beamter der Verwaltung von Xining.

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Die Lockdown-Welle könnte auch die deutsche Wirtschaft treffen. China ist seit 2016 ihr wichtigster Handelspartner: Zwischen beiden Ländern wurden allein im vergangenen Jahr Waren im Wert von 245,4 Milliarden Euro gehandelt.

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