Teheran Die Cyber-Abteilung der iranischen Revolutionsgarden hat mehrere Betreiber wegen „unmoralischer Nutzung“ des Internets verhaftet. Nach Angaben des Nachrichtenportals Tabnak vom Dienstag wurden 450 Betreiber entweder verhaftet oder zumindest verhört. Sie sollen mit unmoralischen und unislamischen Posts auf sozialen Netzwerken wie Telegram oder Instagram die Familienwerte im Land untergraben haben, so die Begründung.
Schon im Mai hatte die iranische Cyber-Polizei mehrere Personen wegen via Telegram veröffentlichten Mode-Bildern von Frauen ohne Kopftücher festgenommen. Mindestens acht Models - darunter angeblich sieben junge Frauen ohne das obligatorische Kopftuch - und zahlreiche Fotografen und Visagisten wurden damals abgeführt. Im Iran müssen alle Frauen in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen.
Im Gegensatz zur Regierung von Präsident Hassan Ruhani sind die Revolutionsgarden und die von konservativen Klerikern dominierte Justiz in solchen Belangen sehr streng. Ihrer Ansicht nach stellen die für westliche Verhältnisse harmlosen Bilder, die vom Islam ablenken könnten, eine Gefahr für die Gesellschaft dar. Daher wird im Land ständig vor einer „westlichen Kulturinvasion“ gewarnt