Cyberattacke FBI ermittelt wegen erneutem Hackerangriff bei Vorwahlen

Das FBI untersucht zwei Cyberattacken gegen Kandidaten der Demokraten bei den Vorwahlen. Zudem spricht sich FBI-Ermittler Mueller für eine Haftstrafe für Trumps Ex-Berater aus.

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Washington Die US-Behörden ermitteln Medienberichten zufolge wegen zwei Hackerangriffen gegen Kandidaten der Demokraten bei den jüngsten Vorwahlen. Das FBI untersuche einen erfolgreichen Cyberangriff gegen David Min aus dem 45. Bezirk des Bundesstaates, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von drei seinem Wahlkampf nahestehenden Personen.

Welcher Schaden angerichtet oder Daten erbeutet wurden sei zunächst unklar. Zuvor hatte das Magazin „Rolling Stone“ von Ermittlungen der Bundesbehörde wegen eines Angriffs auf Hans Keirstead im benachbarten 48. Wahlbezirk berichtet. Mins ehemaliger Wahlkampfmanager lehnte eine Stellungnahme ab, wie auch eine Sprecherin des FBI.

Min und Keirstead hatten ihre jeweiligen Vorwahlen gegen Parteikollegen verloren. Ihre Bezirke gelten jedoch als von großer Bedeutung für die Demokraten bei der eigentlichen Wahl im November bei dem Versuch, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu übernehmen. Die US-Behörden gehen dem Vorwurf nach, russische Hacker hätten versucht, die Präsidentenwahl 2016 zu beeinflussen. Die Regierung in Moskau weist den Vorwurf zurück.

Derweil hat sich FBI-Sonderermittler Robert Mueller für eine Haftstrafe für George Papadopoulos ausgesprochen, dem früheren Berater von US-Präsident Donald Trump. Dieser habe bei einer Befragung im Januar 2017 wiederholt gelogen und damit nicht wieder gutzumachenden Schaden für die Untersuchung angerichtet, ging aus Gerichtsunterlagen am Freitag hervor.

George Papadopoulos ist eine von mehreren Personen, die im Zuge der Russland-Ermittlungen angeklagt worden sind. Papadopoulos, der bei der Präsidentschaftswahl 2016 als Wahlkampfberater für Trump arbeitete, hat zugegeben, das FBI in den Untersuchungen angelogen zu haben. In der Russland-Affäre geht es um eine mutmaßliche Einflussnahme Moskaus auf die US-Präsidentenwahl 2016 und etwaige Absprachen zwischen Trumps Team und Russland.

Nach Ansicht des Rechtsteams von Sonderermittler Mueller führten die Lügen dazu, dass das FBI die Chance verpasste, einen Professor zu befragen, mit dem Papadopoulos während des Wahlkampfes in Kontakt stand. Dieser hatte ihm gesagt, die Russen hätten schädliche Informationen über Trumps Gegnerin im Rennen um die Präsidentschaft, Hillary Clinton. Der besagte Professor habe im Februar 2017 die USA verlassen und sei seither nicht zurückgekehrt, gab das FBI in den Unterlagen an.

Muellers Staatsanwälte empfahlen eine Haftstrafe bis zu sechs Monaten und ein Bußgeld von fast 10.000 Dollar für Papadopoulos. Sie bemerkten, in einem ähnlichen Fall habe ein Angeklagter 30 Tage im Gefängnis verbracht.

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