Demonstration Zehntausende protestieren in Weißrussland gegen Lukaschenko

Der Sonntag ist für die Opposition der wichtigste Tag für Aktionen gegen Präsident Lukaschenko. Auch an diesem Sonntag gab es erneut Festnahmen.

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Seit Wochen protestieren viele Menschen in Weißrussland gegen die Politik von Präsident Lukaschenko. Quelle: via REUTERS

Bei Massenprotesten in Weißrussland gegen den autoritären Präsidenten Lukaschenko hat die Polizei am Sonntag wieder viele Menschen festgenommen. Auf Videos und Fotos war zu sehen, wie Sicherheitskräfte gegen friedliche Demonstranten vorgingen und sie in Polizeibusse zerrten. Vor allem Männer wurden abgeführt. Genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor.

Das Menschenrechtszentrum Wesna sprach am Nachmittag von mehr als 70 Festnahmen, das Innenministerium zunächst von weniger. Aus den Städten Brest und Grodno gab es Berichte, dass schwarz gekleidete Uniformierte Demonstrationen auflösten und viele Menschen festnahmen. Dagegen schritten die Uniformierten in der Hauptstadt Minsk zunächst nur vereinzelt ein.

Dort gab es am Nachmittag die größten Proteste. Zehntausende Menschen waren Beobachtern zufolge unterwegs. In anderen Berichten war von mehr als 100.000 Teilnehmern die Rede. Uniformierte hinderten Menschen mit Geländewagen, die an der vorderen Stoßstange hohe Metallgitter hatten, ins Zentrum vorzudringen. Auch Wasserwerfer wurden in Stellung gebracht.

Demonstranten berichteten in einem Nachrichtenkanal im Messenger-Dienst Telegram von Internetstörungen. Viele Menschen zogen zum Palast der Unabhängigkeit in einem anderen Stadtteil, dem Sitz Lukaschenkos. Allein dort seien Zehntausende Menschen gewesen, berichtete das unabhängige Portal tut.by.

Die Polizei sicherte das Gelände etwa mit Stacheldraht ab. Bei den Protesten trat auch die Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa auf. Der Sonntag ist für die Opposition der wichtigste Tag für Aktionen gegen den autoritären Präsidenten, der auch „letzter Diktator Europas“ genannt wird. Vor einer Woche beteiligten sich Zehntausende an den Protesten. An den Sonntag zuvor waren es über 100.000 Menschen.

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