Der UN-Gipfelgipfel Vereinte Nationen wollen bis 2030 Hunger und Armut besiegen

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Hilfsorganisationen sehen soziale Probleme


Eines dabei ist neu: Diesmal ist nicht nur die Dritte Welt gefragt. Denn SDG heißt: Entwicklungsländer nach vorn bringen, entwickelte Länder auf „grün“ trimmen. „Wenn man die neuen Nachhaltigkeitsziele als Maßstab nimmt, sind alle Länder jetzt Entwicklungsländer“, sagt Christian Kroll. Der Studienleiter der Bertelsmann-Stiftung hat alle OECD-Länder auf Nachhaltigkeit überprüft - und die in Umweltfragen selbstbewussten Deutschen kamen nur auf Platz sechs: Die Landwirtschaft zu wenig Bio, der Naturschutz nicht ausreichend, und nur wenige produzieren mehr Müll als die Deutschen.

Die Hilfsorganisationen sehen auch soziale Probleme: Ohne Umverteilung könne es nicht gehen. „Wir können extreme Armut beenden, aber dafür müssen wir die Verteilungslücke zwischen den Reichen und dem Rest schließen“, sagt Tobias Hauschild von Oxfam. Und auch Marwin Meier von World Vision sagt: „Das Armutsgefälle innerhalb von Ländern, auch mittleren Einkommens, muss stärker beachtet werden.“ Alles bleibt natürlich eine Frage der Finanzierung.

Es bleibt der Verdacht, dass die Millenniumsziele nur so erfolgreich waren, weil der Wohlstand in früheren Entwicklungsländern wie China und Korea nach oben schoss. Doch dass lässt Bill Gates nicht gelten: „Liberia, Tansania, Malawi, Bangladesch und Äthiopien haben alle das Ziel erreicht, Kindersterblichkeit um zwei Drittel zu reduzieren. Und Äthiopien, einst das Symbol für Hunger und Armut, hat einige wichtige Fortschritte gemacht und ist jetzt dabei, jedes Millenniumsziel zu erreichen.

Die klaren Ziele funktionieren, weil sie Geberländer, Entwicklungsländer und die Menschen drängen, zusammenzuarbeiten.“ Wenn das alles klappt, sind die nächsten 15 Jahre - nur ein Lidschlag in der Geschichte - vielleicht die wichtigste Epoche der Menschheit.

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