




Die japanische Wirtschaft ist in Folge einer Anhebung der Verbrauchssteuer so stark geschrumpft wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt sank zwischen April und Juni um eine hochgerechnete Jahresrate von real 7,1 Prozent und damit stärker als gedacht, wie die Regierung am Montag bekanntgab. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker im zweiten Quartal einen Einbruch um 6,8 Prozent berechnet. Im Vergleich zum Vorquartal sank das BIP um 1,8 statt 1,7 Prozent.
Die korrigierten Daten könnten Sorgen schüren, dass der Dämpfer durch eine Anhebung der Verbrauchssteuer im April doch stärker war als zunächst befürchtet. Die Auswirkungen sind laut Ökonomen auch im laufenden Quartal zu spüren. Die Haushaltsausgaben der Verbraucher waren im Juli rückläufig.
Fraglich ist nun, ob Regierungschef Shinzo Abe angesichts dieser Situation wie geplant die Verbrauchssteuer zum Oktober 2015 weiter von 8 Prozent auf 10 Prozent anheben kann. Finanzminister Taro Aso deutete bereits an, dass die Regierung einen Nachtragshaushalt für das noch bis 1. April 2015 laufende Steuerjahr schnüren könnte. Es sei wichtig, einen solchen Zusatzetat vorzubereiten. Aso zeigte sich entschlossen, angesichts der gewaltigen Staatsverschuldung die Steuern wie geplant anzuheben.