Über die deutschen Medien kamen auch Berichte in den letzten Jahren zum Thema Produktskandale, die die Einschätzung der deutschen Bevölkerung und das Vertrauen in „Made in China“-Produkte beeinflussten. Das Bild von Billigprodukten und Firmen mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen ist verhaftet in den Köpfen der Deutschen. Und das, obwohl laut Huawei der Trend zu einer verbesserten Qualität chinesischer Produkte gehe, der sich auch in der Steigerung der Importe aus China wiederspiegle. Trotzdem ist die Spontanassoziation von acht Prozent der deutschen Befragten mit China der Begriff „Billigprodukte“, 53 Prozent schätzen die Qualität chinesischer Ware noch immer als niedrig ein.
Neben wirtschaftlichen und politischen Negativimages verbinden Deutsche jedoch auch Positives mit China: Peking-Ente, Reis süß-sauer und Frühlingsrollen, die Deutschen lieben chinesisches Essen. Und die chinesische Mauer fasziniert uns und ist ein beliebtes Ausflugsziel für alle China-Reisenden. Von den befragten Deutschen können sich 36 Prozent vorstellen, Urlaub in China zu machen.
Auch das wachsende Investitionsengagement chinesischer Unternehmen in Deutschland wird überwiegend mit positiven Beschäftigungseffekten verbunden. So nehmen 42 Prozent der deutschen Bevölkerung an, dass chinesische Investitionen Arbeitsplätze schaffen und sich somit positiv auf den deutschen Arbeitsmarkt auswirken. Dennoch dominieren Negativimages das Bild der Deutschen von der Volksrepublik China.
Durch die Modernisierung und Restrukturierung des politischen Systems des Landes und die Bemühungen durch Reform- und Öffnungspolitik rechtsstaatliche Elemente zu schaffen, so Huawei, seien viele der gängigen China-Klischees bereits ad absurdum geführt. Zumindest offiziell, in den Köpfen der Deutschen scheinen sie sich dennoch hartnäckig zu halten. Um das Image Chinas in Deutschland und generell in Europa zu verbessern, muss daher in Zukunft noch viel passieren.
Vertreter der Volksrepublik in Deutschland wollen künftig stärker an der Imageverbesserung ihres Landes arbeiten und ein differenzierteres China-Bild vermitteln. Britta Heidemann, Regionalwissenschaftlerin mit Schwerpunkt China, meint: „Die politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen werden in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Damit steigt auch die Anforderung, die gegenseitige Wahrnehmung zu schärfen, stärker aufeinander zuzugehen und Ängste abzubauen. Dies gilt insbesondere auf gesellschaftlicher Ebene.“