Deutsche Akademische Austauschdienst Für ein weltoffenes Klima der US-Wissenschaft

Nicht nur in den USA geht die Sorge um, dass Trump wenig von einer weltoffenen Forschungspolitik hält. Auch in Deutschland werden mehr Mahnungen Richtung Washington laut. Der Brexit verstärkt die Verunsicherung.

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Die Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Margret Wintermantel, setzt sich für eine weltoffene Wissenschaft in den USA und Großbritannien ein. Bisherige Signale aus der Trump-Regierung sprechen nicht dafür. Quelle: dpa

Berlin Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat Weltoffenheit und Freizügigkeit für Wissenschaftler in den USA und Großbritannien angemahnt. DAAD-Präsidentin Margret Wintermantel sagte angesichts der sich abzeichnenden restriktiven Forschungspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump, sie sei darüber „erschrocken, denn man hätte viele seiner Äußerungen gerade aus den USA nicht für möglich gehalten“.

„Es bleibt dabei, dass die amerikanischen Spitzenuniversitäten weiterhin hoch attraktiv für deutsche Nachwuchswissenschaftler und Studierende sind“, betonte Wintermantel im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Die Offenheit dieser Institutionen für Talente aus aller Welt ist allerdings Voraussetzung dafür, dass dies so bleibt.“

Bisherige Signale aus der Trump-Regierung sprechen dafür, dass beispielsweise Geisteswissenschaftler sowie Umwelt- und Klimaforscher künftig erhebliche Probleme bekommen werden. Am 22. April wollen in Washington Hunderttausende für die Freiheit der Wissenschaft demonstrieren. Auch der Ende Januar von Trump verfügte Einreisestopp für Menschen aus sieben vorwiegend islamischen Ländern sorgt in der weltweiten Forschergemeinde für Unruhe. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) sagte der dpa, zu einem weiterhin starken Standort USA gehöre, „dass Wissenschaftler frei arbeiten können“.

Die britische Wissenschaftspolitik nach der Brexit-Entscheidung sieht DAAD-Chefin Wintermantel nicht ganz so skeptisch. Die Politik im Vereinigten Königreich scheine „eher pragmatisch vorzugehen“ und wolle Auswirkungen für die britisch-europäische Forschungskooperation nach ihrem Eindruck „intelligent kompensieren“. London habe „völlig zutreffend erkannt, dass produktive Netzwerke entstanden sind, die den Erkenntnisfortschritt erheblich gesteigert haben“.

Wintermantel fügte hinzu: „Die jetzt zu klärenden Fragen beziehen sich nun vor allem auf die Freizügigkeit der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen.“ Zudem gehe es darum, „ob Großbritannien im Erasmus-Programm bleiben wird und wie weit die britischen Universitäten weiterhin an den europäischen Forschungsprogrammen teilhaben können“.

Der zu großen Teilen vom Bund finanzierte DAAD ist eine der weltweit größten Förderorganisationen für den Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern. Wintermantel ist seit fünf Jahren DAAD-Präsidentin.

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