Dijsselbloem-Nachfolge Eurogruppe wählt neuen Vorsitzenden

In der Schuldenkrise wurde die Eurogruppe zum wohl wichtigsten europäischen Finanzgremium. Nach fünf Jahren wird nun ein Nachfolger für den Niederländer Jeroen Dijsselbloem gesucht. Aber es gibt wohl einen Favoriten.

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Brüssel Die Euro-Finanzminister wollen am Montag (13 Uhr) eine richtungsweisende Personalentscheidung treffen. Die 19 Ressortchefs stimmen über einen Nachfolger für den scheidenden Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem ab. Vier Kandidaten bewerben sich um das Amt in Europas wichtigstem Finanzgremium. Der Ausgang scheint offen.

Die Gruppe tagt seit 1998 informell. In den vergangenen Jahren spielte sie vor allem in der Schuldenkrise eine maßgebliche Rolle. Hinter verschlossenen Türen entschieden die Minister aus den Ländern mit der Gemeinschaftswährung dabei über milliardenschwere Hilfsprogramme und teils harsche Reformauflagen für Krisenländer.

Der niederländische Sozialist Dijsselbloem führte die Gruppe seit 2013. Er übernahm den schwierigen Job mitten in der Schuldenkrise und galt anfangs als überfordert. Zuletzt erhielt er allerdings für seine ruhige und präzise Führung von etlichen Seiten Lob. Seine Amtszeit endet im Januar.

Um den Posten bewerben sich nun der portugiesische Finanzminister Mario Centeno, sowie die Ressortchefs Pierre Gramegna (Luxemburg), Peter Kazimir (Slowakei) und Dana Reizniece-Ozola (Lettland). Geht es nach Bundeskanzlerin Angela Merkel, soll der Portugiese Centeno das Rennen machen, berichtete der Spiegel vorab.

Dijsselbloems Amtszeit war vor allem von nächtlichen Krisensitzungen zur drohenden Staatspleite in Griechenland bestimmt. Die größte Herausforderung für den neuen Vorsitzenden dürfte werden, die Debatten um Reformen der Währungsunion voranzutreiben und die Eurozone damit besser gegen künftige Krisen zu wappnen.

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