Diplomatische Verärgerung Saudi-Arabien verhängt Auftragsstopp für deutsche Firmen

Saudi-Arabien ist wegen der deutschen Nahost-Politik verärgert. Das bekommen nun die deutschen Unternehmen zu spüren.

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Insgesamt sind etwa 800 deutsche Firmen in Saudi-Arabien aktiv. Quelle: dpa

Berlin Aus Verärgerung über die Nahost-Politik der Bundesregierung hat Saudi-Arabien einem Medienbericht zufolge einen Auftragsstopp für deutsche Firmen verhängt. Der neue Thronfolger Mohammed bin Salman habe einen internen Vergabestopp für Regierungsaufträge angeordnet, berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe.

Davon seien Großkonzerne wie Siemens, Bayer und Boehringer betroffen, die seit Jahren intensiv mit dem Gesundheitsministerium in Riad zusammenarbeiteten. Auch der Autobauer Daimler, der Hunderte Mercedes-Busse für den neuen Nahverkehr in Riad und Dschidda liefern solle, gehöre zu den Leidtragenden.

Insgesamt sind etwa 800 deutsche Firmen im Königreich aktiv. 2017 summierten sich die deutschen Exporte nach Saudi-Arabien auf knapp 6,6 Milliarden Euro - mehr als doppelt so viel wie in den Iran geliefert werden. Dennoch entspricht diese Summe lediglich 0,5 Prozent der gesamten deutschen Warenausfuhren des vergangenen Jahres.

Saudi-Arabien hatte im November 2017 seinen Botschafter aus Deutschland zurückgerufen. Grund waren Aussagen des damaligen Bundesaußenministers Sigmar Gabriel. Dieser hatte Saudi-Arabien indirekt „Abenteurertum“ in der Region vorgeworfen. Deutschland setzt sich zudem für ein Festhalten am Atomabkommen mit dem Iran ein, mit dem Saudi-Arabien verfeindet ist.

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