Don McGhan Der Mann, der Trump womöglich die Präsidentschaft rettete

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Aus Muellers Report geht hervor, dass es noch andere Mitarbeiter im Weißen Haus gab, die sich Anweisungen und Empfehlungen des Präsidenten widersetzten und ihn dadurch vor den Folgen bewahrten. So weigerte sich der einstige Wahlkampfmanager Corey Lewandowski, den damaligen Justizminister Jeff Sessions dazu zu überreden, die Aufsicht über die Mueller-Untersuchungen zu übernehmen und deren Rahmen einzuschränken.

Sessions hatte sich ausgeklinkt, weil die Ermittlungen auch Phasen des Wahlkampfes betrafen, in denen er selbst das Trump-Team beriet. Trump nahm ihm das extrem übel. Dem Mueller-Bericht zufolge widersetzten sich sowohl Priebus als auch McGhan wiederholt seinen Bestrebungen, Sessions aus dem Amt zu zwingen, um ihn durch jemanden zu ersetzen, der die Ermittlungen dann beaufsichtigen würde.

McGahn versuchte auch auf andere Weise, den Präsidenten im Zaum zu halten, warnte ihn beispielsweise davor, direkt mit dem Justizministerium zu kommunizieren, weil das als politische Einmischung in die Strafverfolgung verstanden werden könne. Er wies ihn auch wiederholt darauf hin, dass ihre Gespräche nicht unter das Anwaltsgeheimnis fielen, er also gegebenenfalls zu einer Aussage gezwungen werden könnte.

Von McGahn kam zunächst keine Reaktion auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme. Fast ein Dutzend Freunde und Ex-Kollegen äußerten sich zumeist nur unter der Bedingung, dass ihr Name nicht genannt wird. Sie beschrieben McGhan als zurückhaltende Person und seine Zeit im Weiße Haus als weitgehend freudlos, bestimmt von seinen häufigen Zusammenstößen mit dem Präsidenten.

In einem größtenteils von Neulingen und Jasagern bestückten Wahlkampfteam und Weißen Haus bildete McGhan als eine Art Vertreter des Establishments eine seltene Ausnahme - auch wenn er seine Haare etwas länger trug und sich einst in einer Musikband versuchte. Er war tief in der Republikanischen Partei verwurzelt und half in seiner Zeit im Weißen Haus dabei, eine Reihe von konservativen Richtern im Senat durchzubringen.

Sein letzter Akt im Weißen Haus: McGhan führte Trumps besonders umstrittenen Kandidaten für den Obersten Gerichtshof, Brett Kavanaugh, durch das Bestätigungsverfahren auf dem Kapitol - es war eines der hitzigsten Prozedere überhaupt.

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