Washington Selbstbewusst ist er, von Selbstkritik dagegen hält Donald Trump nicht viel. Jüngster Beleg ist ein Interview, dass das „Time Magazin“ jetzt mit dem US-Präsidenten geführt hat. Journalist Michael Scherer fragte Trump, ob dessen ständig wechselnden und teilweise falschen Aussagen nicht ein Risiko für seinen Ruf als Präsidenten bedeuteten. Der jedoch entgegnete dem Reporter selbstbewusst: „Ich kann so schlecht nicht sein, weil ich Präsident bin und du nicht.“
In dem am Mittwoch geführten Telefoninterview spricht Trump außerdem über den Vorwurf gegenüber seinen Vorgänger Barack Obama, ihn während des Wahlkampfs abgehört zu haben. „Ich bin ein sehr instinktiver Mensch, aber mein Instinkt wird sich als richtig erweisen. Ich habe Papiere, die besagen, dass das passiert ist“, so Trump.
Zu seiner unbegründeten Behauptung, dass bei der Präsidentenwahl drei Millionen unregistrierte Einwanderer illegal abgestimmt hätten, sagte Trump, dass sich auch das schließlich als richtig erwiesen hätte. Dabei relativierte er seine Behauptung jedoch ein wenig. Die meisten der Einwanderer seien einfach falsch registriert gewesen. Er kündigte an, einen Kontrollausschuss ins Leben zu rufen, der die Unklarheiten untersuchen solle.
Das Time Magazine veröffentlicht das Interview in seiner neuen Titelgeschichte. Diese steht unter dem Motto „Is Truth Dead?“ in Anlehnung an das legendäre Cover „Is God Dead?“ aus dem Jahr 1966.