Donald Trump Trumps Gedankenspiel zum Versenken eines russisches Schiffs

Während seiner außergewöhnliche Pressekonferenz am Donnerstag sprach US-Präsident Trump auch über ein russischen Spionage-Schiff vor der US-Küste. Und machte klar, es „aus dem Wasser blasen“ zu können.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Ein Archivbild zeigt die „Viktor Leonov“ im Januar 2015 im Hafen von Havanna (Kuba). Quelle: AFP

Düsseldorf Ein russisches Spionageschiff fährt vor der Ostküste der USA entlang, zunächst von Süden nach Norden, dann langsam von Norden nach Süden. Etwa 30 Meilen vor einer U-Boot-Basis in Groton (Connecticut) war es beispielsweise vom US-Militär beobachtet worden. Seit Donnerstag weiß auch die US-Öffentlichkeit davon, nach dem US-Präsident Donald Trump die Sichtung zum Thema gemacht hat – und seine Möglichkeiten als Oberbefehlshaber der Streitkräfte skizziert. „Ich könnte das Schiff (...) vor der Küste aus dem Wasser blasen und alle im Land würden sagen: Oh, das ist so großartig!“

Seine martialische Aussage traf er vor dem Hintergrund, dass ihm und seinem Stab immer wieder enge Beziehungen zu Russland nachgesagt würden. Eine Attacke auf ein russisches Schiff würde eine solche Nähe auf einen Schlag natürlich extrem unwahrscheinlich erscheinen lassen. Ein solcher Angriff wäre aber „nicht großartig, nicht großartig“, schob Trump in der Pressekonferenz nach. „Ich wünsche, mit Russland gut klar zu kommen.“

Später in der mehr als einstündigen Veranstaltung kokettierte er allerdings wieder: „Also, wenn Sie mich fragen, was ich mit einem Schiff mache, dem russischen Schiff zum Beispiel, werde ich das Ihnen nicht sagen. Hoffentlich werde ich nichts tun müssen, aber ich werde es nicht sagen.“ Die Äußerung machte er mit Bezug auf vorherige Indiskretionen in der Regierung, die zur Veröffentlichung ihm unliebsamer Fakten geführt haben dürften.

Sowohl die amerikanische Marine als auch die Küstenwache hatten das russische Schiff beobachtet. Die Küstenwache gab keinen Ort für die Sichtungen bekannt, berichtete aber, dass es immer in internationalen Gewässern unterwegs gewesen wäre. Amerikanische Medien und Kongressabgeordnete berichteten, dass Schiff sei vor den Küsten Connecticuts und Virginias aufgetaucht.

Der demokratische Senator Richard Bluhmenthal aus Connecticut forderte die genaue Beobachtung des russischen Schiffs und sagte, „dass der Vorwahl den Bedarf für proaktive Schritte zur Verhinderung von digitaler Überwachung und elektronischer Spionage“ zeige.

Das Schiff heißt laut Küstenwache „Viktor Leonov CCP-175“. US-Medien wie etwa NBC News zitieren aus Sicherheitskreisen, dass die Fähigkeiten des Schiffs bekannt seien und es nicht in der Lage sei, sensible militärische Informationen zu sammeln. Das Spionage-Schiff sei auf den Empfang von Funkwellen und nicht digitalen Signalen spezialisiert. Ein nicht genannter Mitarbeiter einer Geheimdienstbehörde sagte den Berichten zufolge, dass in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder solche Fahrten gegeben habe. Die „Viktor Leonov CCP-175“ sei zuletzt 2015 gesehen worden.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%